Hallo, ich bin Alpha
Alle Welt spricht von KI und automatisierten Prozessen. Auch bei der AOK PLUS unterstützen Roboter die tägliche Arbeit der Mitarbeiter. Doch wie läuft das eigentlich ab? Wie sieht so ein Roboter aus? Und wieso ist das gut für die Versicherten?
Viele Prozesse können automatisiert werden
Die größte Krankenkasse in Sachsen und Thüringen mit rund 3,5 Millionen Versicherten bearbeitet täglich tausende Versichertenanliegen. Zusätzlich laufen zahlreiche Abstimmungen mit Krankenhäusern und anderen Partnern im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… und natürlich auch viele Dinge intern ab. Einige Prozesse sind fast immer gleich, kosten die Mitarbeiter dennoch viel Zeit. Hier können automatisierte Prozesse Zeit und somit auch Versichertengelder sparen. Eine schnelle Bearbeitung freut natürlich auch die Versicherten.
Seit 2020 unterstützen Roboter die Arbeit bei der AOK PLUS
Per Pollack ist bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS für die „Robotic Process Automation“ (RPA) verantwortlich, also für die Prozessautomatisierung mit Robotertechnik. Mit seinem Team aus drei Entwicklern hat er seit 2020 bereits 26 Roboter in der AOK PLUS programmiert. Sie arbeiten rund um die Uhr, sieben Tage die Woche und bearbeiten bereits täglich rund 3.000 Fälle. Neun Prozesse können die digitalen Mitarbeiter bereits eigenständig umsetzen. Seit letztem Jahr gibt es auch einen Prozess im direkten Kundenkontakt. Auslöser waren auch die gestiegenen Anruferzahlen in der Pandemie. „Da war es uns wichtig, so schnell wie möglich Entlastung zu schaffen. Nach anfänglicher Skepsis der Mitarbeiter, ob die Roboter ihre Qualitätsansprüche erfüllen und eine tatsächliche Arbeitserleichterung darstellen, haben sich die virtuellen Helfer innerhalb kurzer Zeit ins Team integriert und entlasten sehr durch ihre Fleißarbeit“, so Per Pollack.
AOK PLUS-Roboter haben schon 1.000.000 Aufgaben erledigt!
Die Roboter können Daten aus den Systemen lesen, vergleichen und Berechnungen anstellen. Acht Themen klären die Roboter mittlerweile zügig direkt für Versicherte. Sie erstellen unter anderem Mitgliedschaftsbescheinigungen oder Übersichten zu Versicherungszeiten, versenden Anträge oder bearbeiten Unterlagen zur Zuzahlungsbefreiung oder dem Bonusprogramm. Anfang Januar haben die AOK PLUS-Roboter bereits die eine Millionste Aufgabe geknackt. Dabei handelte es sich um einen vollautomatischen Briefversand an einen Kunden.
Die Roboter sitzen nicht wirklich vorm Computer!
Wer jetzt denkt, dass ein echter Roboter am Computer sitzt, der irrt: Per Pollack zeigt, wie der Roboter auf dem Computer verschiedene Kundenanliegen bearbeitet: Es wirkt eher, als würde der Computer per Fernsteuerung bedient. Diese Fernsteuerung ist der Software-Roboter (RPA Bots)! In der Fachsprache sagt man: Der RPA Bot arbeitet auf der Ebene der grafischen Benutzeroberfläche. Der Vorteil: Die Bots können nahezu jeden Prozess ausführen und für ihren Einsatz sind weder Prozessänderungen noch spezialisierte Schnittstellen erforderlich.
Roboterarbeit läuft im Hintergrund
Gerade prüft der Roboter einen Antrag auf Zuzahlungsbefreiung, wählt die entsprechende Briefvorlage aus und klickt dann auf „Brief versenden“. Toll macht er das! Bekommt denn der Versicherte mit, dass sich ein Roboter um sein Anliegen kümmert? „Nein“, sagt Herr Pollack, „Der Versicherte schreibt eine E-Mail, eine Nachricht über die Online-Filiale ‚Meine AOK‘ oder ruft uns über die Servicehotline an und ein Mitarbeiter trägt die Infos im System ein. Der Roboter zieht sich automatisch bei allen drei Kontaktwegen geeignete Fälle heraus und klärt diese abschließend per Brief, E-Mail oder Nachricht in der Online-Filiale. Nur Sonderfälle leitet er noch zur manuellen Bearbeitung an die Mitarbeiter weiter“, so der Product Owner.
Die Roboter haben sogar Namen: Alpha war der erste!
In der Kontakthistorie mit dem Versicherten kann man übrigens genau ablesen, wer sich um das Anliegen des Versicherten gekümmert hat: Statt dem Namen eines Sachbearbeiters steht dort „RPA-Benutzer“. Die Roboter haben trotzdem eigene Namen: Pollack und sein Team haben die unsichtbaren Mitarbeiter nach dem NATO-Buchstabieralphabet benannt. „Sie heißen ‚Alpha‘, ‚Bravo‘, ‚Charlie‘ und so weiter. Es gibt auch einen ‚Whiskey‘-Roboter – die eigentlichen Namen wären sonst zu technisch gewesen“, schmunzelt Pollack.
Die Zukunft ist nah: KI-basierte Verbesserungen noch diesen Sommer
Auf den bereits automatisierten Prozessen will sich das RPA-Team natürlich nicht ausruhen: „Wir programmieren nach und nach immer mehr geeignete Prozessabläufe und auch andere Ideen befinden sich schon in der konkreten Planung“, verrät der Product Owner. Ab dem zweiten Quartal 2023 sollen die Roboter Kundenberatern bei der Recherche passender Maßnahmen zur schnelleren Wiedereingliederung in den Job helfen. KI-basiert wurden zuvor tausende Krankengeldfälle ausgewertet und so geprüft, welche Maßnahmen beispielsweise einem 56-jährigen Handwerker mit Bandscheibenvorfall am besten heilen. „Diese Infos werden den Mitarbeitern künftig unmittelbar zur Verfügung gestellt, umfangreiche Recherchen in verschiedenen Programmen entfallen und die Versicherten können optimal beraten und betreut werden“, so Per Pollack.
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