Innovationsprojekt KoCoN stellt sich vor
So helfen AOK PLUS, die Abteilung für Neuropädiatrie und das iSPZ am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden Kindern mit chronischen neurologischen Erkrankungen.
Kinder und Jugendliche mit komplexen chronischen neurologischen Erkrankungen stehen oft vor großen Herausforderungen: Ihre umfangreiche medizinisch- pflegerische Versorgung ist nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familien immer wieder sehr belastend. Häufig fehlen geeignete Strukturen für eine ganzheitliche Versorgung, die sowohl zu Hause als auch bei verschiedenen Fachärzten erfolgt. Hier setzt das Innovationsfondsprojekt KoCoN an.
KoCoN steht für „IT-gestützte sektorenübergreifende Patientenpfade für die Versorgung von Kindern mit KOmplex-ChrOnischen Neurologischen Erkrankungen“. Ziel des Projekts ist es, Krankheitssymptome zu lindern und ihre Lebensqualität sowie die ihrer Familien zu verbessern. Das Projekt wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) gefördert und in mehreren deutschen Kliniken bis Ende November 2025 umgesetzt. In dieser Zeit werden wertvolle Erfahrungen gesammelt, so dass die neue Versorgungsform hoffentlich in die Regelversorgung übernommen werden kann. Im Projektzeitraum ist vorgesehen, bundesweit mehr als 1000 Kinder und Jugendliche in das Projekt einzuschließen. In Sachsen wird KoCoN seit Anfang 2024 in der Abteilung Neuropädiatrie und dem Sozialpädiatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS realisiert.
Experten arbeiten Hand in Hand
KoCoN vernetzt dabei überregional medizinische Experten unterschiedlichster Fachrichtungen, darunter Ärzte, Sozialpädiatrische Zentren oder Pflegedienste. Sie arbeiten Hand in Hand, um den betroffenen Kindern und ihren Familien die bestmögliche Versorgung zu bieten. Mit Hilfe von Videokonferenzen, regelmäßigen Fallbesprechungen und der elektronischen Patientenakte (ePA Mit der ePA können Patientinnen und Patienten sowie die an Ihrer Behandlung beteiligten Ärztinnen… ) soll eine individuelle Betreuung auch über weitere Distanzen zum Klinikum ermöglicht werden. Zusätzlich wird eine psychosoziale Begleitung angeboten, die Familien im Umgang mit der Erkrankung unterstützen soll. Ein weiterer PLUS-Punkt von KoCoN: Die Patienten und ihre Eltern erhalten Angebote zur Selbsthilfe, um besser mit der Situation umzugehen. Das stärkt die Handlungskompetenz der Eltern und leistet einen Beitrag zur Erleichterung im Alltagsleben der Familien. Um dies in den verschiedenen Ebenen der Versorgung zu ermöglichen ist ein Kernelement des KoCoN Projektes die Betreuung durch ein multiprofessionelles Team aus Kinderärzten, Kinderneurologen, Kinderkrankenschwestern, Psychologen und Casemanagerinnen.
Eine zentrale Aufgabe übernimmt das Casemanagement:
„Die zentrale Koordination der multiprofessionellen Versorgung/der jeweiligen Experten entlastet die Familien grundlegend. Wir unterstützen bei der Terminfindung, in den Gesprächen mit den Ärzten, der Vernetzung und stehen für Fragen jederzeit zur Verfügung.“
Case-Managerin im Projekt KoCon
Engmaschige Begleitung der Betroffenen und ihrer Familien
Doch wie genau läuft das KoCoN-Projekt im Einzelfall ab? Kernpunkt des Projektes sind engmaschige Gespräche zwischen Casemanagement und den Familien, bereits in der Vorbereitung und dann in der Begleitung des gesamten stationären Aufenthaltes. In einem Erstgespräch mit der Familie per Videokonferenz verschafft sich das multiprofessionelle KoCoN-Team vor der Aufnahme in die Klinik einen Überblick. Ist keine stationäre Aufnahme angezeigt, wird in Absprache mit den niedergelassenen Ärzten und der Familie ein ambulanter Diagnostik- und Behandlungsplan abgestimmt. Für die stationäre Behandlung vereinbart das KoCoN-Team zusammen mit der Familie die Ziele für den Krankenhausaufenthalt und mögliche Therapieaänderungen. Eine vorausschauende Versorgungsplanung mit der Psychologie unterstützt dabei die Eltern. Ebenso übernimmt das Casemanagement die Steuerung multiprofessioneller Fallkonferenzen unter Beteiligung zusätzlicher Spezialisten. Durch die verschiedenen Expertisen können weitreichende Diagnostik- und Therapieentscheidungen individuell getroffen werden.
„Ich nehme meine Arbeit als Case-Managerin als überaus sinnvoll wahr. In der täglichen Arbeit kann ich mir Zeit nehmen, um die Familien kennenzulernen und sie zu begleiten. Auch im Austausch mit den unterschiedlichen Professionen nehme ich wahr, dass meine Arbeit allen Beteiligten dabei hilft, die Kinder bestmöglich zu behandeln.“
Case-Managerin im Projekt KoCoN
Hilfe und Unterstützung für Familien
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung und Beratung der Familien durch das Team. Sie erhalten einen Überblick über die Angebote der Selbsthilfe und werden darin beraten, wie die Behandlung ihres Kindes in Zukunft geplant werden kann. Auch an die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt wird gedacht: Bereits vor der Aufnahme in der Klinik wird ein Versorgungsnetzwerk, bestehend aus Ärzten und Therapeuten in Wohnortnähe aktiviert, welches in die Versorgung eingebunden werden kann. Dabei wird auch die elektronische Patientenakte Mit der ePA können Patientinnen und Patienten sowie die an Ihrer Behandlung beteiligten Ärztinnen… genutzt. Wiedereinweisungen sollen so vermieden werden.
Datenschutzhinweis
Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.
Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an die AOK PLUS, Sternplatz 7, 01067 Dresden oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.