Mini-Labor unterstützt Diagnose
Husten, Schnupfen, Fieber – Die Erkältungszeit hat Deutschland wieder voll im Griff. Nach wie vor werden zur Behandlung zu viele Antibiotika verschrieben. Bei einer Viruserkrankung meist ohne Nutzen. Mit Schnelltest PLUS können Thüringer Ärzte schnell erkennen, ob ein Virus oder ein Bakterium für die Erkrankung verantwortlich ist.
6,1 Millionen Menschen in Deutschland leiden derzeit an einer Atemwegserkrankung. Das meldet aktuell das Robert-Koch-Institut. Und geht davon aus, dass die Welle noch bis Ende des Monats weiter steigen wird. Auch wenn das für die aktuelle Jahreszeit eigentlich „normal“ sein könnte, sind die Zahlen höher als in den vergangenen Jahren. Und: Grippeerkrankungen sind noch vergleichsweise gering. Diese werden erst in den kommenden Wochen steigen und die Zahl der Erkrankten weiter erhöhen.
Antibiotika nach wie vor zu schnell und zu oft verschrieben
Eine Auswertung des Wissenschaftlichen Institutes der AOK (WIdO) vom Februar 2024 zeigte auf, dass nach wie vor zu viele Antibiotika verschrieben werden. Teilweise auch in Fällen, in denen ihre Nutzung nicht angezeigt ist. Generell nimmt die Verordnung Einige Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bedürfen einer schriftlichen Anweisung durch… von Antibiotika auf lange Sicht zwar ab, seit 2022 ist im Jahresvergleich aber wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Dem gilt es entgegenzuwirken. Denn im schlimmsten Fall sprechen Bakterien dann nicht mehr auf Antibiotika an, entwickeln also Resistenzen. Da die Entwicklung neuer Antibiotika in den vergangenen Jahren eher schleppend verlief, muss die Wirksamkeit aller verfügbaren Medikamente sichergestellt sein. Damit die Ärzte bei der Diagnose einer Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… unterstützt werden, hat die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) das Projekt Schnelltest PLUS ins Leben gerufen.
Schnelltest PLUS
Einfach gesagt können sich die Praxen die notwendigen MiniLabore anschaffen und werden dann pro Testung von der AOK PLUS im Rahmen des Vertrages dafür vergütet. Mit diesen Tests lässt sich schnell und eindeutig bestimmen, ob eine Infektion einen bakterielle oder virale Ursache hat. Bisher war dies nur über ein externes Labor möglich. Grundlage des Verfahrens ist die Messung des Laborparametes CRP (C-reaktives Protein): Ist dieser zu hoch, liegt eine bakterielle Infektion vor (zum genauen medizinischen Hintergrund liefert der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten eine passende Erklärung).
Seit 2022 können Thüringer Haus- und Kinderärzte an diesem Angebot teilnehmen. Von zu Beginn 22 Ärzten nutzen nun bereits über 200 die Mini-Labore zur Diagnoseunterstützung. Seit Dezember 2023 wird der Einsatz der Minilabore auch schrittweise in den kinderärztlichen Notdienstpraxen der KVT umgesetzt. Und erste Ergebnisse zeigen: Es hat deutliche Vorteile.
Weniger Antibiotika-Verordnungen
Mit der steigenden Zahl an Praxen, welche die Labore benutzen, steigt auch die Zahl der durchgeführten Analysen. Seit Vertragsstart hat sich die Zahl der Anwendungen verfünzigfacht und lag im ersten Quartal 2024 bei über 5.100 Fällen. Erste Rücksprachen mit den Ärzten zeigen eine positive Entwicklung bei der Verordnung von Antibiotika. Eine tiefergehende Auswertung des Vertrages ist für das kommende Jahr geplant. Aber bereits jetzt zeigt sich: Für eine effektive Reduzierung von Antibiotikaverordnungen ist Schnelltest PLUS ein sehr gutes Mittel.
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