Pressemitteilung

Gemeinsames Projekt soll Rettungsdienst besser vor psychischen Belastungen schützen

05.02.2025 AOK PLUS 4 Min. Lesedauer

AOK PLUS, das Rote Kreuz in Sachsen und die Westsächsische Hochschule Zwickau haben gemeinsam die Resilienz von rund 950 Rettungsdienstmitarbeitenden gestärkt

Einsatz- und Rettungskräfte sind oft als erste zur Stelle, wenn Menschen in Not sind. Um die psychische Gesundheit der Rettungskräfte trotz Belastungen zu stärken, hat die AOK PLUS in Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Sachsen ein einzigartiges Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Seit dem 1. März 2021 förderte die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… PLUS im Rahmen der Präventionsgesetzgebung das sogenannte „TEK-Multiplikatoren Konzept im Rettungsdienst“. Es zielte darauf ab, durch ein innovatives „Training zur emotionalen Kompetenz“ (TEK) den Umgang mit den eigenen Gefühlen zu stärken – gerade in herausfordernden und oft belastenden Arbeitsalltagssituationen, wie sie im Rettungsdienst In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… vorkommen können.

Am Projekt beteiligten sich die Hälfte der im DRK-Landesverband Sachsen organisierten Kreisverbände und Rettungswachen. Nach fast vier Jahren intensiver Arbeit, erfolgreicher Umsetzung und Evaluation kann das Projekt nun als Erfolg verbucht werden – mit nachhaltigen, positiven Auswirkungen auf die seelische Gesundheit von rund 950 Rettungsdienstmitarbeitenden in Sachsen.

Dazu Dr. Stefan Knupfer, Vorstand der AOK PLUS: „Gerade im Rettungsdienst sind emotional belastende Situationen oft eine enorme Herausforderung. Wir sind stolz darauf, dass unser Ansatz den Mitarbeitenden geholfen hat, ihre emotionale Resilienz zu stärken und die eigenen Gefühle besser wahrzunehmen und darauf einzugehen. Das Konzept hat sich als Modell für die Entwicklung psychologischer Resilienz im Rettungsdienst etabliert. Wir setzen mit diesem Projekt einen klaren Akzent auf die seelische Gesundheit der Beschäftigten und zeigen, wie Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… und Gesundheitsförderung ist ein fortlaufender Prozess mit dem Ziel, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über… durch innovative Konzepte die Arbeitswelt der Zukunft gestalten können. Aktuell prüfen wir, inwieweit wir das Training emotionaler Kompetenzen künftig auch anderen Rettungs- und Hilfsorganisationen anbieten können.“

Emotionale Kompetenzen für mehr Resilienz

Zunächst wurden die Praxisanleitenden als Multiplikatoren geschult. Die Teilnehmenden erlernten in intensiven Seminaren, wie sie ihre Emotionen durch gezielte Methoden wie Muskel- und Atementspannung regulieren und so die seelische Gesundheit langfristig sichern können. Ein wichtiger Bestandteil des Programms war auch die kollegiale Fallberatung, die es den Teilnehmenden ermöglichte, ihre Erfahrungen und Herausforderungen zu reflektieren und zu bearbeiten. Neu an diesem Projekt war zudem die Verbindung des Trainings mit teambezogenen Gestaltungsansätzen („Team-TEK“) von Arbeitsbedingungen und der langfristigen Entwicklung eines Leitbildes Betrieblicher Gesundheitsförderung beim DRK Sachsen durch die Verknüpfung des TEK mit der Kollegialen Fallberatung.

Dazu Dr. Nicole Porzig, Vorstandsvorsitzende beim DRK Landesverband Sachsen e.V.: „Viel zu lang wurde das Thema von belastenden Situationen für Mitarbeitende im Rettungsdienst als Berufsrisiko abgetan. In der Ausbildung ist das Thema Gewaltschutz und Prävention für den Erhalt der seelischen Gesundheit bereits fester Bestandteil. Mit dem Projekt TEK schließen wir die Lücke zur Praxis. Damit erreichen wir nicht nur Mitarbeitende, die bereits länger im Berufsleben stehen, sondern verstetigen und verankern den Erhalt der psychischen Gesundheit im Arbeitsalltag.“

Ein Projekt mit langfristiger Wirkung

Besonders bemerkenswert ist die langfristige Wirkung des Projekts. 2023 wurde ein entscheidender Schritt getan, als das Konzept direkt in den Alltag der Rettungsdienstmitarbeitenden integriert werden konnte. Die zuvor geschulten Multiplikatoren gaben ihre neuen Fähigkeiten und Erkenntnisse weiter und erreichten so eine breitere Basis innerhalb des DRK Sachsen. 2025 folgte die Gründung eines nachhaltigen Netzwerks, das sicherstellt, dass die emotionalen Kompetenzen langfristig in den Arbeitsalltag der Rettungsdienste eingebaut werden. Außerdem werden Auffrischungen im Rahmen der jährlichen Weiterbildung fest in den Katalog des DRK aufgenommen.

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von Gabriele Buruck, Professorin für Gesundheitsförderung und Prävention an der WHZ: „Das Projekt hat den Rettungsdienst in Sachsen nicht nur besser auf die Herausforderungen des Arbeitsalltags vorbereitet, sondern auch eine neue, Kommunikationskultur geschaffen, in der die seelische Gesundheit aller Beteiligten eine zentrale Rolle spielt.“

Training emotionaler Kompetenzen

Die positive Resonanz seitens der DRK-Mitarbeitenden und die Möglichkeit von Auffrischungskursen für 2025 über den DRK-Weiterbildungskatalog sichert den Erfolg dieses Projekts auch für die kommenden Jahre.

Die AOK PLUS versichert mit rund 3,5 Millionen Personen über 57 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten in Sachsen und Thüringen. Aktuell kümmern sich 6.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitskasse um die Anliegen der Kundinnen und Kunden, um insgesamt rund 184.000 Arbeitgeber in beiden Freistaaten und überregional sowie um rund 40.000 Vertragspartner.

Das Haushaltsvolumen 2025 für die AOK PLUS beträgt insgesamt 22,63 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die Krankenversicherung 17,81 Milliarden Euro, die Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… 4,21 Milliarden Euro und auf den Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz 608 Millionen Euro.