Belastungsgrenzen für Zuzahlungen
Die Zuzahlungen sollen niemanden über Gebühr belasten. Deshalb müssen Erwachsene nicht mehr als zwei Prozent ihrer jährlichen Bruttoeinnahmen aus eigener Tasche hinzuzahlen.
Für schwerwiegend chronisch Erkrankte, die besonders oft zum Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder zur Ärztin müssen und viele Medikamente benötigen, gilt eine niedrigere Belastungsgrenze Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind - mit Ausnahme bei den Fahrkosten - von allen… . Sie liegt bei einem Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen.
Bis zum Erreichen ihrer individuellen Belastungsgrenze müssen alle erwachsenen Versicherten Zuzahlungen Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind eine Form der direkten finanziellen… leisten. Erst nach Erreichen dieser Grenze können sie sich durch ihre Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… von weiteren Zuzahlungen befreien lassen. Bereits zu viel geleistete Zuzahlungen werden erstattet.
Zu den Bruttoeinnahmen zählen alle Einkünfte, mit denen Versicherte ihren Lebensunterhalt finanzieren - zum Beispiel Gehalt, Renten, Versorgungsbezüge, Kapital-Zinsen und Mieteinnahmen. Bei der Berechnung der Belastungsgrenze werden die jährlichen Bruttoeinnahmen aller im Haushalt lebenden Angehörigen berücksichtigt. Kinder sind unter folgenden Voraussetzungen ebenfalls als Angehörige zu berücksichtigen:
- bis zu dem Kalenderjahr, in dem sie das 18. Lebensjahr vollenden, generell (unabhängig davon, ob sie familien-, pflicht-, freiwillig oder nicht gesetzlich versichert sind);
- ab dem Kalenderjahr, in dem sie das 19. Lebensjahr vollenden, sofern sie entsprechend familienversichert sind.
Bei der Ermittlung der Belastungsgrenze werden für Angehörige Familienabschläge vom Haushaltseinkommen abgezogen. Für 2025 gelten dabei folgende Werte:
2025:
6.741 Euro für den ersten Angehörigen,
9.600 Euro für jedes zu berücksichtigende Kind
2024:
6.363 Euro für den ersten Angehörigen,
8.312 Euro für jedes zu berücksichtigende Kind
Befreiung von Zuzahlungen
Die persönliche Belastungsgrenze wird jedes Jahr neu ermittelt. Zusammen mit ihrem Befreiungsantrag sollten Versicherte alle Originalquittungen über bereits geleistete Zuzahlungen und Kopien von Einkommensnachweisen (zum Beispiel Gehaltsbescheinigung) einreichen.
Vereinfachter Nachweis für chronisch Kranke
Schwerwiegend chronisch kranke Menschen müssen Zuzahlungen nur bis zu einer Belastungsgrenze von einem Prozent ihrer Bruttoeinnahmen leisten. Laut Gesetz benötigen sie dazu jedes Jahr neu eine ärztliche Bescheinigung über ihren Status. Um den damit verbundenen Aufwand für Versicherte und Kassen zu reduzieren, hat sich die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… erfolgreich für eine pragmatische Lösung in eindeutigen Fällen eingesetzt. Das betrifft zum Beispiel stark Pflegebedürftige oder Dialyse-Patienten.
Die AOKs können auf die jährliche Bescheinigung durch den Arzt oder den Nachweis des Behinderungsgrades verzichten, wenn ein Arzt oder Ärztin die chronische Erkrankung Unter einer chronischen Erkrankung versteht man eine länger andauernde, schwer heilbare Krankheit.… bereits einmal festgestellt hat und es keine Anhaltspunkte für eine wesentliche Verbesserung des Gesundheitszustandes gibt. Wer schwerwiegend chronisch krank ist, sollte deshalb bei seiner Krankenkasse nachfragen, ob er für das neue Jahr erneut einen Nachweis vorlegen muss.
Kriterien für die Einstufung als chronisch krank
Als schwerwiegend chronisch krank gilt, wer mindestens ein Jahr lang, wegen derselben Erkrankung einmal pro Quartal ärztlich behandelt wurde. Zusätzlich muss eines der folgenden Kriterien zutreffen:
- Schwerbehinderung oder Erwerbsminderung Mit Inkrafttreten des "Gesetzes zur Reform der Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit" hatte der… von 60 Prozent oder mehr,
- Pflegebedürftigkeit Mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) vom 27. November 2015 wurde der Begriff der… der Pflegegrade 3, 4 oder 5,
- der Patient muss aus Sicht der Ärztin dauerhaft medizinisch versorgt werden, da sich sonst seine Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… lebensbedrohlich verschlimmert, seine Lebenserwartung gemindert oder seine Lebensqualität dauerhaft beeinträchtigt wird.