Pressemitteilung

Berufstätige melden sich im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich fast 13 Tage krank

22.08.2023 AOK Rheinland/Hamburg 5 Min. Lesedauer

Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg weisen einen Rekord-Krankenstand nach. Besonders betroffen: die Pflegebranche

Eine gestresst schauende Frau ist zwischen Bergen von Akten versunken.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren zuletzt so häufig krank wie nie zuvor. Vor allem eine markante Zunahme bei den Infektionen, Atemwegs- und Verdauungserkrankungen hat im ersten Halbjahr 2023 zu dem Rekord-Krankenstand von durchschnittlich 7,15 Prozent geführt. So hoch war der Krankenstand in keinem anderen Halbjahr der vergangenen 20 Jahre. Das belegen Auswertungen von Versichertendaten der AOK Rheinland/Hamburg.

Allein im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres (6,67 Prozent) hat sich der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… um mehr als sieben Prozent erhöht. Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung Seit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 1. April 2007 sind die bisherigen… (BGF) der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland/Hamburg hat dazu die Arbeitsunfähigkeitsdaten (AU-Daten) von mehr als einer Million Versicherten analysiert. Dabei kam auch heraus, dass Erwerbstätige im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich rund 12,94 Tage an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen sind – 0,86 Tage mehr als im ersten Halbjahr 2022 (12,08 Tage). Am höchsten war der Krankenstand im März (8,23 Prozent) und im Februar (7,93 Prozent) 2023.

Gründe für die vielen Ausfälle am Arbeitsplatz waren vor allem steigende Zahlen von Infektionen (plus 29 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022), Atemwegserkrankungen (plus 27 Prozent) und Verdauungserkrankungen (plus 22 Prozent). Die durchschnittliche AU-Dauer hat sich hingegen von 12,25 auf 10,83 Tage (-11,6 Prozent) verkürzt. Das heißt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer sind häufiger krankgeschrieben gewesen, aber auch kürzer.

„Unsere Datenanalyse legt die Vermutung nahe, dass die Zunahme von Fällen in Diagnosegruppen wie Infektionserkrankungen, Atemwegs- und Verdauungsproblemen auch mit der Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen zu tun hat. Die Hygienemaßnahmen hatten viele Viren ausgebremst“, sagt Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg.

Situation beim Pflegepersonal verschärft sich weiter

Der höchste Krankenstand im ersten Halbjahr des Jahres 2023 wurde mit 9,62 Prozent erneut in der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… gemessen. Diese Branche hatte bereits in der ersten Hälfte 2022 an der Spitze der Übersicht gestanden (9,01 Prozent), doch die Situation hat sich noch einmal verschärft. Im Branchenvergleich folgen die Metallerzeugung mit einem Krankenstand von 9,21 Prozent und die öffentliche Verwaltung mit 8,94 Prozent im ersten Halbjahr 2023.

Angebote für Unternehmen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken

Die AOK Rheinland/Hamburg und das BGF-Institut unterstützen Betriebe dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und die Resilienz des Unternehmens zu stärken. Nähere Infos gibt es dazu im Internet: www.bgf-institut.de

„Die Corona-Hygienemaßnahmen hatten viele Viren ausgebremst.“

Andreas Schmidt

Geschäftsführer des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg

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Kirsten Simon
Pressesprecherin

Kirsten Simon

AOK Rheinland/Hamburg