Pressemitteilung

Die nicht-alkoholische Fettleber – eine unterschätzte Gefahr

13.05.2024 AOK Rheinland/Hamburg 3 Min. Lesedauer

Neues Fokusheft der AOK Rheinland/Hamburg nimmt die weit verbreitete, jedoch häufig nicht erkannte Lebererkrankung in den Blick

Knapp ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung weltweit leidet an einer nicht-alkoholischen Fettleber, schätzen Forschende. In den kommenden Jahren wird die Zahl der Betroffenen voraussichtlich steigen. Ursächlich dafür ist das vermehrte Auftreten von Übergewicht und Adipositas und die damit einhergehende Zunahme von Diabetes-Mellitus-Erkrankungen. Da die Symptome zumeist unspezifisch sind, werden Entzündungen der Leber häufig erst spät erkannt. Doch es gibt Maßnahmen, dieser Entwicklung entgegenzusteuern: Aufklärung und Prävention sind der Schlüssel.

Zu den häufigsten Lebererkrankungen zählen neben den virusbedingten vor allem die stoffwechsel- bzw. ernährungsbedingten Erkrankungen. Lange galt Alkoholkonsum als häufigste Ursache ernährungsbedingter Lebererkrankungen. Doch inzwischen macht die nicht-alkoholische Fettleber den größten Anteil an chronischen Lebererkrankungen aus: Weltweit ist nach wissenschaftlichen Schätzungen etwa ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen. In Deutschland leiden vermutlich 23 bis 25 Prozent der Menschen unter der Erkrankung – mit steigender Tendenz.

„Trotz der hohen Erkrankungshäufigkeit in der Bevölkerung liegt der Anteil der Versicherten der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland/Hamburg, bei denen eine nicht-alkoholische Fettleber diagnostiziert wurde, bei nur etwa fünf Prozent. Diese Diskrepanz ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… aufgrund der unspezifischen Symptome häufig erst spät oder gar nicht erkannt wird“, sagt Christian Wehner, Leiter des Bereichs Gesundheitsmanagement der AOK Rheinland/Hamburg. „Für die Ursachenforschung und Entwicklung wirksamer Behandlungsoptionen ist eine vollständige Dokumentation essenziell. Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für diese Erkrankung, die ein ernstes Frühsymptom einer potenziell tödlichen Erkrankung darstellt.“ Denn die nicht-alkoholische Fettleber zählt zu den häufigsten Gründen für eine Lebertransplantation. Bleibt eine Entzündung der Fettleber unbehandelt, kann es zu einer Leberfibrose und im weiteren Verlauf potenziell zu einer Leberzirrhose kommen, die ein Hauptrisikofaktor für Leberzellkrebs ist.

Ungesunde Ernährung und Stoffwechsel erhöhen das Krankheitsrisiko

Neben genetischen Faktoren sind für die Wahrscheinlichkeit, an einer Fettleber zu erkranken, vor allem mit dem Lebensstil verbundene Faktoren maßgeblich. So spielt der Konsum von Zucker und hochverarbeiteten Lebensmitteln eine wichtige Rolle - sie können den Stoffwechsel in der Leber langfristig so beeinträchtigen, dass es zu einer Verfettung und zu einem Funktionsverlust kommt. Die Betroffenen haben anfangs unspezifische, wenig auffallende Symptome. Dazu zählen Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche ebenso wie Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen.

Aufklärung und Prävention

Um der nicht-alkoholischen Fettleber vorzubeugen und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, ist ein gesunder Lebensstil das Mittel der Wahl. Gesundheitsfördernde Angebote, die auf eine Ernährungsumstellung und Steigerung der körperlichen Aktivitäten der Patientinnen und Patienten abzielen, können die Lebensstiländerung unterstützen.

Auch im Kindes- und Jugendalter steigt die Zahl der nicht-alkoholischen Fettleber-Diagnosen. Obwohl die absolute Zahl der Erkrankungen in dieser Altersgruppe vergleichsweise gering ist, sind die langfristigen Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen besonders gravierend. Auf die junge Zielgruppe zugeschnittene Kurse zu den Themen Ernährung und Bewegung sind neben den etablierten kinderärztlichen Früherkennungsuntersuchungen sowie kindgerechten Angeboten für Kindertageseinrichtungen und Schulen der Schlüssel, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden und eine weitere Verbreitung der nicht-alkoholischen Fettleber im besten Fall zu verhindern.

Neue Schriftenreihe: Im Fokus

In unregelmäßigen Abständen beleuchtet die AOK Rheinland/Hamburg gesellschaftlich relevante Themen und stellt diese kompakt und verständlich in Fokusheften dar. Für die Analyse nutzt die Gesundheitskasse Routinedaten auch Sekundärdaten genannt, sind Daten, die routinemäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung… aus der Versorgung ihrer über drei Millionen Versicherten im Rheinland und in Hamburg. Den Auftakt der Schriftenreihe bildet die Publikation zur „Nicht-alkoholischen Fettleber“, die für Interessierte kostenfrei zum Download bereitsteht.

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Isabella Heller
Pressesprecherin

Isabella Heller

AOK Rheinland/Hamburg