Pressemitteilung

Krankenstand beim Kita-Personal signifikant gestiegen

07.03.2023 AOK Rheinland/Hamburg 2 Min. Lesedauer

Corona, Grippe und psychische Belastungen: Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg zeigen, dass der Krankenstand im Jahr Rekordwerte erreicht hat

Bei den Streiks im öffentlichen Dienst stehen derzeit auch die Kindertagesstätten im Fokus. Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg belegen nun, wie angespannt die personelle Lage in vielen Kitas ist. Der Krankenstand ist im Jahr auf das Rekordhoch von , Prozent gestiegen und hat rund Prozent über dem Niveau des Vorjahres gelegen. Prozent der Beschäftigten haben mindestens einen Krankenschein eingereicht.

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung Seit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 1. April 2007 sind die bisherigen… (BGF-Institut) der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland/Hamburg hat dazu die Daten von mehr als 16.000 AOK-versicherten Erzieherinnen und Erziehern aus weiten Teilen Nordrhein-Westfalens ausgewertet. Ergebnis: In allen Monaten des Jahres 2022 lag der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… bei Kita-Beschäftigen über dem der Vorjahresmonate.

Verursachte zu Beginn des Jahres 2022 die Omikron-Welle viele Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle), waren in den Monaten November und Dezember vor allem die Grippe und Erkältungskrankheiten für Fehlzeiten verantwortlich. Insgesamt lag der Krankenstand 2022 bei rund 8,3 Prozent. Im Jahr 2021 hatte er noch bei rund 6,4 Prozent gelegen und damit etwa 2 Prozentpunkte oder 30 Prozent niedriger – so wie in den Jahren 2018 bis 2020, wo er sich ebenfalls um die 6,4-Prozent-Marke bewegt hatte. 2022 erreichte die gesundheitliche Belastung in den Kitas also Rekordwerte.

Besonders viele Ausfälle in den Monaten Februar und November

Besonders viele Ausfälle beim Kita-Personal waren 2022 in den Monaten Februar und November zu verzeichnen, mit einem Krankenstand von 10,3 bzw. 10,4 Prozent. Im Jahr 2021 hatte der Krankenstand selbst zu Spitzenzeiten nie die 8-Prozent-Marke überschritten.

2022 waren rund 100 AU-Fälle je 100 Versicherte auf eine Atemwegsinfektion zurückzuführen. Das heißt also, dass jede und jeder Beschäftigte in den Kitas und Vorschulen im Schnitt einmal wegen dieser Diagnose ausgefallen ist. Insgesamt lag 35 Prozent aller AU-Meldungen eine Atemwegserkrankung zugrunde, die AU-Fälle und -Tage bei dieser Diagnose haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Außerdem zählten Corona-Infektionen, Magen-Darm-Erkrankungen und Rückenschmerzen zu den Top-4-Diagnosen. Zudem haben psychische Erkrankungen wie Depressionen und Belastungsstörungen viele Fehltage verursacht.

„In vielen Kitas wird ohnehin an der Belastungsgrenze Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind - mit Ausnahme bei den Fahrkosten - von allen… gearbeitet, denn der Personalmangel ist groß. Nach Angaben des Deutschen Kitaverbandes fehlen bundesweit über 100.000 Erzieherinnen und Erzieher, bis 2030 könnte sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Melden sich dann noch Mitarbeitende krank, wird die Situation besonders kritisch“, sagt Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGF-Instituts. „Das Personal sieht sich deshalb in der Pflicht, auch dann zu arbeiten, wenn es gesundheitlich angeschlagen ist.“

Angebote für Unternehmen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken

Die AOK Rheinland/Hamburg und das BGF-Institut kümmern sich mit besonderen Angeboten um die Gesundheit der Beschäftigten in den Kitas. Es geht darum, Schutzfaktoren zu mobilisieren, die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen und die Belastungen des Personals zu reduzieren. Die Themen Bewegung, Ernährung und Stressmanagement spielen dabei eine Rolle. Nähere Infos gibt es dazu im Internet: www.bgf-institut.de

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Kirsten Simon
Pressesprecherin

Kirsten Simon

AOK Rheinland/Hamburg