Cannabis-Legalisierung erhöht Risiken
Statement der AOK Rheinland/Hamburg zum Kabinettsbeschluss zur teilweisen Legalisierung von Cannabis
Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg:
„Wir sehen die Entscheidung der Bundesregierung zur teilweisen Legalisierung von Cannabis kritisch und hoffen, dass das Gesetz im Zuge weiterer Beratung überdacht wird – nicht zuletzt wegen der noch ausstehenden Klärung, ob das Gesetz mit europäischem Recht vereinbar ist.
Wir sehen die Gefahr, dass sich durch die teilweise Legalisierung die Zahl der potenziellen Konsumenten erhöht und die mit dem Konsum verbundenen gesundheitlichen Risiken an Bedeutung gewinnen. Wir glauben nicht, dass sich das Ziel des Gesundheitsministers, die Zahl der Konsumenten durch die Legalisierung sogar zu verringern und den Konsum zu entkriminalisieren, erreichen lässt. Zu groß erscheint uns das Risiko eines Missbrauchs der Legalisierung und entsprechender Anreize für neue Konsumenten. Auch wenn Verbote kein Allheilmittel sind, sind bisher viele – vor allem jüngere – Menschen durch die geltenden Regeln vom Konsum abgehalten worden. Wer die Hürden für den potenziellen Einstieg senkt, macht Cannabis gesellschaftsfähig. Ein Blick in Nachbarländer zeigt, welche Risiken damit verbunden sind.
In jedem Fall muss die Legalisierung von einer ausführlichen und glaubwürdigen Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… flankiert werden, die bisher nur unzureichend konkret und nicht ausreichend erkennbar ist.“