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Die Leistungsfähigkeit der Pflegeversicherung muss langfristig gesichert werden

04.12.2024 AOK Rheinland-Pfalz/Saarland 2 Min. Lesedauer

Die Pflegeversicherung ist von der demografischen Entwicklung doppelt getroffen: Die ersten Babyboomer-Jahrgänge sind bereits in Rente, so dass Fachkräfte fehlen. Zugleich steigt mit diesen geburtenstarken Jahrgängen die Zahl der Pflegebedürftigen.

Das Bild zeigt eine Totale vom Plenum des Bundestag. Zentral in der oberen Bildhälfte sieht man den Bundesadler, darunter Präsidium, Rednerpult und ein volles Plenum

Aktuell leben in Rheinland-Pfalz mehr als 240.000 pflegebedürftige Menschen; im Saarland sind es mehr als 70.000. Bereits jetzt sind viele Pflegebedürftige sowie deren Familienangehörige von hohen Eigenanteilen und weiteren Kosten betroffen. So liegt in Rheinland-Pfalz der einrichtungsbezogene Eigenanteil, den Pflegebedürftige in Pflegeheimen aus eigener Tasche bezahlen müssen, bei durchschnittlich 830 Euro im Monat, im Saarland beträgt dieser Eigenteil sogar im Schnitt 948 Euro.

Zugleich steigt die Belastung der Beitragszahlenden unverhältnismäßig an. Eine doppelte Kostenspirale, deren Entwicklung gestoppt werden muss.

Das bisherige System der sozialen Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… ist an seine Grenzen gekommen. Dringend benötigt werden nachhaltige Strukturreformen – im Sinne der zu Pflegenden und der Beitragszahlenden. Ziel muss hierbei sein, durch präventive Angebote Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… zu verzögern oder gar zu vermeiden sowie „Pflege in den eigenen vier Wänden“ bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Mit einer passend geplanten Infrastruktur, digitalen Unterstützungsangeboten und passgenauen Pflegeleistungen – losgelöst von den starren Sektorengrenzen und komplexen Gesetzesgrundlagen - könnten viele positive Effekte erreicht werden.

Weiterhin benötigt die Pflegeversicherung finanzielle Entlastung. Wie in der gesetzlichen Krankenversicherung müssen gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus Steuergeldern finanziert werden und nicht allein von den Beitragszahlern. Das betrifft die Beitragspauschalen des Bundes für Bürgergeldbeziehende, die nicht kostendeckend sind, das betrifft auch die Rentenbeiträge für die pflegenden Angehörigen. Deren Alterssicherung ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Nicht zuletzt geht es auch um gesunde Arbeitsbedingungen für alle Pflegenden in der ambulanten und stationären Pflege.

Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Gemeinschaft greift mit ihrem Positionspapier Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Pflege Entwicklungen und Lösungsaspekte auf, um die Leistungsfähigkeit der Pflegeversicherung langfristig abzusichern.

Titelbild AOK-Positionen

Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Pflege

AOK-Positionen

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Porträt: Jan Rößler, Pressesprecher AOK Rheinland-Pfalz/Saarland
Pressesprecher

Jan Rößler

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland