Digitale Gesundheitsanwendungen für die Selbsthilfe
Von der Smartphone-App bis zur browserbasierten Webanwendung: Seit 2020 Jahren stehen Patientinnen und Patienten in Deutschland digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zur Verfügung, die bei der Behandlung zahlreicher Krankheiten unterstützen können. Die „Anwendungen auf Rezept“ können eine hilfreiche Ergänzung zur klassischen Selbsthilfe sein. Jedoch gibt es bei ihrer Nutzung einiges zu beachten.

Eingeführt wurden die DiGA Als App auf dem Smartphone oder in Form einer Webanwendung sind DiGAs dazu geeignet, Krankheiten… vor fünf Jahren mit dem Ziel, die medizinische Versorgung zu bessern. Die Medizinprodukte Medizinprodukte sind Apparate, Instrumente, Vorrichtungen, Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen oder… auf Rezept sollen dabei helfen, Krankheiten zu erkennen, zu überwachen, zu lindern und besser mit ihnen umzugehen. Das Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet derzeit 69 DiGA auf. 28 von ihnen sind für die Psyche vorgesehen. Ärztinnen und Ärzte sowie psychotherapeutische Praxen können die Anwendungen verschreiben.
Digitale Helfer für die Selbsthilfe
Laut dem vierten Bericht des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) zu den digitalen Gesundheitsanwendungen wurden vom 1. September 2020 bis 31. Dezember 2024 861.000 DiGA genutzt. Besonders für chronisch kranke Menschen können diese nützlich sein, um im Sinne der Selbsthilfe die herkömmliche Behandlung zu unterstützen. Das Spektrum der DiGA ist breit. Es reicht von der unterstützenden Behandlung, etwa bei Bluthochdruck oder Diabetes, über therapeutische Hilfe beim Reizdarmsyndrom bis hin zur Reduzierung von Symptomen bei Panikstörungen.
Kritik an digitalen Anwendungen
Primäres Ziel der DiGA ist es, die Eigeninitiative der Patientinnen und Patienten fördern und so die medizinische Versorgung zu verbessern. Der GKV-SV sieht den Nutzen der DiGA jedoch weiterhin kritisch. Zum einen schätzt der Spitzenverband in seinem Bericht die Zulassungsvoraussetzungen zur Aufnahme als Kassenleistung nach wie vor als zu niedrig ein. Gleichzeitigt bewertet er die Kosten als zu hoch und bemängelt, dass der Nutzen der Anwendungen vor allem in der Erprobungsphase häufig nicht ausreichend nachgewiesen sei.
So sind zum Beispiel Apps für Menschen mit psychischen Erkrankungen hilfreich, um die Wartezeit auf eine Behandlung zu überbrücken. Auch als Ergänzung zu psychotherapeutischen Vor-Ort-Angeboten oder als Nachsorge können sie sinnvoll sein. Sie können eine Face-to-Face-Therapie jedoch nicht ersetzen und eignen sich in der Regel nicht für Menschen, die einer solchen Anwendung gegenüber skeptisch sind. Gleichzeitig können Nutzende die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… der DiGA häufig schwer einschätzen, gerade wenn sie noch in der Erprobungsphase sind.
Alternative Online-Programme
Eine gute Alternative zu DiGA für die Psyche bieten wissenschaftlich geprüfte Online-Selbsthilfeprogramme. So hilft zum Beispiel die von der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… unterstützte Anwendung moodgym Menschen mit Depression bei der Vorbeugung oder Verringerung von Symptomen. Der Familiencoach Depression wiederum unterstützt bei der Bewältigung des Alltags mit einem depressiv erkrankten Angehörigen.