Gesundheitsgefahren durch Glücksspielsucht
Die Glücksspielsucht beeinträchtigt nicht nur Betroffene selbst. Eine internationale Studie hat herausgefunden, dass die gesundheitlichen Auswirkungen viel weiter reichen – umso wichtiger sind Hilfsangebote.
Neben stoffgebundenen Süchten wie Alkohol- und Nikotinsucht gibt es auch Verhaltenssüchte wie die Glücksspielsucht. Von der sogenannten Glücksspielstörung oder problematischem Glücksspiel sind einer aktuellen, im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten Studie einer Expertenkommission zufolge rund 80 Millionen Menschen weltweit betroffen. Hierzulande hatten 2021 laut dem „Glücksspielatlas Deutschland 2023“ 7,7 Prozent der Glücksspielenden eine Glücksspielstörung – das sind 1,3 Millionen Personen.
Die negativen Folgen der Sucht sind vielfältig und reichen von körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen bis hin zu einer erhöhten Selbstmordgefahr. Doch die gesundheitlichen Auswirkungen betreffen nicht nur die glücksspielsüchtige Person. So zeigen die Ergebnisse der Expertenuntersuchung, dass rund 450 Millionen Menschen auf der Welt unter den negativen Konsequenzen des Glücksspiels leiden. Denn die Sucht kann sich unter anderem auch negativ auf Beziehungen auswirken und zu einer erhöhten Kriminalität führen.
Weltweite Ausbreitung von Glücksspielen
Die steigende internationale Verbreitung des gewerblichen Glücksspiels sowie die Digitalisierung treiben das problematische Glücksspielverhalten der Studie nach weiter voran. So gehören etwa leicht zugängliche Online-Sportwetten und -Casinos zu den Glücksspielen mit den höchsten Wachstumsraten.
Besonders anfällig für eine Glücksspielsucht sind der Kommission zufolge Menschen aus vulnerablen Gruppen sowie Kinder und Jugendliche. Die Expertinnen und Experten fordern deshalb zügige Maßnahmen wie mehr Regulierung, Behandlungsmöglichkeiten und Aufklärung. Auch der „Glücksspielatlas Deutschland 2023“ plädiert für mehr Spielerschutz durch Verhaltensprävention, Verfügbarkeitsbeschränkungen und Spielersperren.
Broschüre hilft bei Glückspielsucht
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen hat als Hilfestellung für Betroffene und Angehörige die von der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… mitfinanzierte Broschüre „Wenn Glücksspielen zum Problem wird“ in deutscher und arabischer Sprache herausgebracht. Diese informiert leicht verständlich über die Risiken des Glückspiels, sein Suchtpotenzial und zeigt Lösungswege auf, zum Beispiel das Aufsuchen einer Beratungsstelle oder den Besuch einer Selbsthilfegruppe.