Baby on time
Ein Versorgungsprojekt der AOK Nordost
Wer sind die Partner/Träger/Initiatoren des Projekts?
Initiator: AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost
Partner: Landesverbände der Frauenärzte und Diabetologen, die jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen
Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?
Jedes Jahr kommen in Deutschland etwa 60.000 Neugeborene zu früh zur Welt. Eine Frühgeburt bedeutet nicht nur für das Kind selbst unter Umständen sehr viel Leid, sondern ist auch für die gesamte Familie eine seelische und organisatorische Belastung. In der Medizin gehört die Frühgeburt zu den wohl größten Herausforderungen. Zwar haben durch die moderne Medizin zu früh geborene Kinder heute sehr gute Entwicklungschancen, trotzdem bestehen für sie vermehrte gesundheitliche Risiken, zum Teil lebenslange Beeinträchtigungen und Folgeerkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die als Koordinationsbehörde der… (WHO) definiert Geburten vor der 37. Schwangerschaftswoche als Frühgeburt. Eine Entbindung vor der 37. Schwangerschaftswoche ist immer noch zu 75 Prozent für die Säuglingssterblichkeit und bis zu 50 Prozent für neurologische Spätfolgen bei Kindern verantwortlich. Die Folge sind überdurchschnittliche Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und damit verbunden sehr hohe Kosten für das Gesundheitssystem.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
"Baby on time" ist ein modulares Programm, das mittels Fragebogen die Teilnehmerinnen in Nicht-Risiko- und Risikopatientinnen einteilt. Ziel ist die Minimierung des Risikos einer Frühgeburt. Beeinflussbare Risiken einer Frühgeburt sind Schwangerschaftsdiabetes, bakterielle Vaginalinfektionen sowie psychische und soziale Belastungen. Außerdem erhalten Patientinnen Tipps zu richtigen Verhaltensweisen wie etwa Bewegung, Nichtrauchen und gesunder Ernährung. Das Programm ist eingebettet in einen integrierten Versorgungsvertrag und sichert in den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf regionaler Ebene Versorgungsstrukturen für eine intensive Betreuung AOK-versicherter Frauen. In den Vertrag eingebunden sind neben niedergelassenen Frauenärzten auch Diabetologen sowie für die Länder Berlin und Mecklenburg-Vorpommern die jeweilige Kassenärztliche Vereinigung.
Was haben die Versicherten davon?
Alle Teilnehmerinnen erhalten ein individuelles Betreuungsprogramm, das auf ihre persönlichen Risiken abgestimmt ist und passende Angebote der AOK Nordost aufgreift. Außerdem erhalten sie das BabyCare®-Programm, zu dem unter anderem eine Ernährungsanalyse gehört, und können an zusätzlichen Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen. Risikopatientinnen erhalten über die definierten Behandlungspfade hinaus zusätzliche Überwachung und Therapien. Die gemeinschaftliche Betreuung der Patientinnen durch die Facharztgruppen stellt eine engmaschige Betreuung sicher.
Was ist die Aufgabe der AOK in dem Projekt?
Die AOK übernimmt neben der Vergütung Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen werden nach unterschiedlichen Systemen vergütet. Die… der Ärzte weite Teile des Programm-Managements. Dazu zählen der Versand der notwendigen Materialien zur Einschreibung und die Prüfung des Anspruchs der Versicherten.
Außerdem übernimmt die AOK die proaktive Betreuung der Schwangeren mit Informationen und bei Bedarf auch in Kooperation mit Sozialen Diensten, um der Schwangeren in schwierigen Situation zu unterstützen.
Wo wird das Projekt aktuell umgesetzt?
Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
Wie viele Beteiligte (Versicherte/Ärzte/Fachkräfte) gibt es aktuell? Wie viele könnten in der Zukunft erreicht/eingebunden werden?
Um die 450 Ärzte, über 15.000 Versicherte (Stand 01.07.2023)
Seit wann, und gegebenenfalls bis wann, läuft das Projekt?
Seit 10/2014