27.12.2024 | Beitragssatz 2025

AOK PLUS erhöht Beitragssatz: Gründe und Auswirkungen

Die AOK PLUS hat zum Jahreswechsel 2024/2025 den Zusatzbeitragssatz angepasst. Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Herausforderungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Folgenden werden die Gründe für die Erhöhung und deren Auswirkungen erläutert.

Verwaltungsrat beschließt Milliarden-Haushalt und Beitragssatz für 2025

Im Dezember 2024 beschloss der Verwaltungsrat der AOK PLUS einen Zusatzbeitragssatz von 3,1 Prozent ab dem 1. Januar 2025. Damit steigt der gesamte Beitragssatz auf 17,7 Prozent. Dieser Beschluss basiert auf einem Haushaltsvolumen von 17,8 Milliarden Euro, das für die Gesundheitsversorgung der AOK PLUS-Versicherten in Sachsen und Thüringen bereitgestellt wird.

Neben der Anpassung des Beitragssatzes entschied der Verwaltungsrat auch über eine erneute Senkung des Umlagesatzes im Ausgleichsverfahren U2 (Mutterschutz). Dieser sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 0,44 Prozent. Diese Entwicklung ist auf die anhaltend niedrigen Geburtenraten in Sachsen und Thüringen zurückzuführen. Im bundesweiten Vergleich verzeichnet Sachsen mit einem Minus von zehn Prozent den stärksten Rückgang, gefolgt von Thüringen mit acht Prozent. Der Umlagesatz U1 (Arbeitsunfähigkeit) bleibt hingegen stabil.

Gründe für die Beitragssatzanpassung

Die Erhöhung des Beitragssatzes wurde vom Verwaltungsrat der AOK PLUS bereits zum zweiten Mal in Folge beschlossen. Sven Nobereit, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender für die Arbeitgeberseite, betonte die schwierige Entscheidung angesichts der vielfältigen Belastungen für die Arbeitgeber. Er kritisierte, dass zahlreiche politische Entscheidungen auf Bundesebene in den letzten zehn Jahren zu einer wachsenden Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben in der GKV geführt hätten. Diese Entwicklung habe dazu geführt, dass Kosten für versicherungsfremde Leistungen auf Beitragszahler, Beschäftigte und Arbeitgeber abgewälzt würden. Dies belaste nicht nur die AOK PLUS und andere Krankenkassen, sondern auch die Beitragszahler selbst.

Daniela Kolbe, Verwaltungsratsvorsitzende für die Arbeitnehmerseite, bedauerte ebenfalls die fehlende nachhaltige Stabilisierung der GKV durch die Politik in Berlin. Sie betonte jedoch, dass sich die Kunden auch zukünftig auf die starken Leistungen, den mehrfach ausgezeichneten Service und die gute Erreichbarkeit der AOK PLUS verlassen könnten – sowohl persönlich als auch digital.

Die konkreten Gründe für die Beitragssatzanpassung sind vielfältig:

  • Steigende Kosten für die Gesundheitsversorgung: So stiegen die Ausgaben bei Krankenhausbehandlungen auf 4,97 Milliarden Euro (ein Anstieg um 8,9 Prozent im Vergleich zu 2023), für Arzneimittel auf rund 2,71 Milliarden Euro (plus 9,1 Prozent) und für ärztliche Behandlungen auf rund 2,24 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent).
  • Strukturelle Probleme: Der Morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) erfüllt laut Nobereit seine Kernfunktion – die gerechte Verteilung der Beitragsgelder – nicht mehr ausreichend.

Weiter Forderung nach Reformen

Nobereit forderte die Bundesregierung auf, dringend benötigte Reformen in der GKV umzusetzen. Kolbe und Nobereit verwiesen auf konkrete Reformvorschläge der AOK. Im Gesetzgebungsverfahren 2023 setzte sich die AOK PLUS für eine gerechtere Verteilung der erwarteten Finanzlücke der Krankenkassen ein. Obwohl der Bundesrat viele Argumente der Krankenkassen aufgriff, wurden diese vom Bundestag nicht berücksichtigt. Zudem kritisiert Nobereit, dass der Bund seinen Verpflichtungen nicht nachkomme und kein angemessener Beitrag für die Versorgung von Bürgergeldbeziehenden geleistet werde, was zu einer jährlichen Finanzierungslücke von etwa zehn Milliarden Euro führe.

Zuverlässiger Partner – auch in schwierigen Zeiten

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen betonte Sven Nobereit, dass die Beiträge der Versicherten in bestmögliche Leistungen und wertvolle Zusatzangebote fließen würden. Er versicherte, dass auch im neuen Jahr nicht an den Leistungen gekürzt und weiterhin eine hochwertige Gesundheitsversorgung gewährleistet werde.

Alle Zahlen zum Download finden Sie hier.

Erfahren Sie hier, welche Zusatzleistungen auch im neuen Jahr gewährleistet werden.

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