So profitieren Unternehmen von Gesundheitskompetenz
Der Fehlzeiten-Report zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer hohen Gesundheitskompetenz im Unternehmen und dem Wohlbefinden der Beschäftigten. Sind Beschäftigte gut vom Arbeitgeber über gesunderhaltende Faktoren und Risken im Rahmen der eigenen Tätigkeit informiert, verhalten sie sich gesundheitsbewusst. Dies ist eine entscheidende Dimension von Gesundheitskompetenz, wie sie im Report definiert und diskutiert wird.
Unternehmen können ihre Beschäftigten unterstützen, indem sie sie resilienter gegenüber psychischen und physischen Belastungen machen. Die AOK bietet Unternehmen mit dem neuen „AOK Rückentrainer“ die Möglichkeit, die Rückengesundheit ihrer Beschäftigten zu unterstützen. Denn gerade bei Rückenbeschwerden ist Prävention eine wichtige Stellschraube. Regelmäßige, abwechslungsreiche Bewegung beim Sport oder am Arbeitsplatz hilft Rückenbeschwerden vorzubeugen.
Doch auch Stressvermeidung und Stressabbau durch Sport sowie gesunde Ernährung am Arbeitsplatz sind wichtige Faktoren. Arbeitgeber, die eine umfangreiche Gesundheitskompetenz erwerben, können damit die Betriebliche Gesundheitsförderung in ihrem Unternehmen optimieren.
Allgemeiner Krankenstand 2023 nur leicht gesunken
Das Fehlzeitengeschehen wird weiterhin hauptsächlich von sechs Krankheitsarten dominiert:
- 19,5 Prozent der Fehlzeiten gingen im Jahr 2023 auf Muskel- und Skelett-Erkrankungen zurück,
- 15,4 Prozent auf Atemwegserkrankungen,
- Psychische Erkrankungen lagen bei 11,9 Prozent,
- Verletzungen bei 9,1 Prozent sowie
- Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane (4,5 bzw. 3,8 Prozent)
Datenbasis für die repräsentative Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) sind die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der circa 15,1 Millionen erwerbstätigten AOK-Versicherten in Deutschland. Die Auswertung des Fehlzeiten-Reports mit dem Titel „Bindung und Gesundheit – Fachkräfte gewinnen und halten“ zeigt, dass die Beschäftigten im Schnitt 23,9 Kalendertage arbeitsunfähig waren. Das ergibt eine Arbeitsunfähigkeitsquote von 64,5 Prozent, 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.
Historische Höchststände bei den Krankschreibungen setzen sich auch 2024 fort
Die aktuelle Analyse der Krankschreibungen zeigt, dass sich die Krankenstände auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2024 weiter auf historisch hohem Niveau bewegen: Der Spitzenwert von 225 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder aus dem vergangenen Jahr ist bereits im Zeitraum von Januar bis August 2024 erreicht worden – und damit schon vor der zu erwartenden Erkältungswelle im Herbst und Winter. Ein Vergleich zeigt, wie stark der Anstieg ist: Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 waren nur knapp 160 Fälle je 100 Mitglieder zu verzeichnen.
Definition: Fehlzeiten durch Krankenstand
Fehlzeiten sind per Definition des Gabler Wirtschaftslexikons in Stunden oder Tagen gemessene Abwesenheiten der Mitarbeitenden vom Arbeitsplatz. Dabei gibt es verschiedene Arten von Fehlzeiten. Neben krankheitsbedingten Abwesenheiten gibt es Abwesenheiten durch Fortbildung und Zusatzurlaub oder sogenannte motivational bedingte Abwesenheiten, die ein Anzeichen für fehlende Arbeitszufriedenheit sein können. Solche „Minusstunden“ werden allerdings bei Fehlzeitenstatistiken ebenso wenig berücksichtigt wie Fehlzeiten durch Zusatzurlaub oder Weiterbildung.
Es geht im Fehlzeiten-Report der AOK-Gemeinschaft vielmehr darum, durch die systematische Untersuchung von Arbeitsunfähigkeit, die meist durch Krankheit verursacht wird, Rückschlüsse über den Gesundheitszustand von Beschäftigten zu ziehen.
Viele Faktoren beeinflussen den Krankenstand
Gesunde Bedingungen im Betrieb zu fördern hilft, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu vermeiden oder gering zu halten. Auch das gesundheitsgerechte Verhalten der Beschäftigten wird dadurch gestärkt. Ein gutes Betriebsklima trägt beispielsweise dazu bei, dass Mitarbeitende eher bereit sind, krankheitsbedingte Ausfälle durch Mehrarbeit zu kompensieren. Gesunde Führung und eine konstruktive Fehlerkultur sind weitere wichtige Bausteine.
Auch eine Analyse der Fehlzeiten hilft dabei, den Krankenstand zu senken: Sie gehört in den meisten Unternehmen aus gutem Grund zum Alltag, da sie viele Ansatzpunkte bietet, um mögliche Probleme zu erkennen. Unternehmensstatistiken allein lassen aber noch keine belastbaren Rückschlüsse zu. Hier können Krankenkassen mit Ursachen- und Krankenstandsanalysen weiterhelfen. Zudem bedarf es der fachkundigen Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, um zielführende Maßnahmen ableiten zu können.
Es ist eine der wichtigsten Aufgaben einer Unternehmensleitung, die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Unternehmen unter die Lupe zu nehmen und daraus Schlüsse für ein gesundes Unternehmen zu ziehen. Dabei kann die Analyse der AOK eine gute Basis für Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sein.
Auch lange nach der Pandemie: Sachsen verzeichnet erneut sehr hohen Krankenstand
19.08.2024
AOK PLUS veröffentlicht Gesundheitsbericht zum ersten Halbjahr 2024
Atemwegserkrankungen wie Sommergrippe, RSV-Virus und Co., aber auch Muskel- und Skeletterkrankungen zeigen deutliche Auswirkungen auf den sächsischen Krankenstand: Die Erwerbstätigen meldeten sich im ersten Halbjahr 2024 weiterhin sehr häufig krank. Wie im Vorjahr lag der Krankenstand der AOK PLUS-versicherten Beschäftigten in Sachsen bei 6,9 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt von 6,6 Prozent. Aufgrund des Marktanteils der AOK PLUS von mehr als 50 Prozent sind die Zahlen
repräsentativ für den Freistaat.
Krankenstand seit Pandemie-Jahren auf sehr hohem Niveau
„In den Jahren 2018 und 2019 betrug der Krankenstand in Sachsen noch jeweils rund 5,7 Prozent. Mit Beginn der Pandemie gingen die Zahlen nach oben. Seit dem Rekord-Krankenstand 2022 mit 7,1 Prozent haben wir in Sachsen noch nicht wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht: Im letzten Jahr und auch in diesem ersten Halbjahr verzeichnen wir mit 6,9 Prozent weiterhin ein sehr
hohes Krankenstandsaufkommen. Das zeigt sich auch im Vergleich mit den
anderen Bundesländern, die ihre ‚alten‘ Werte ebenfalls noch nicht erreicht
haben. Sachsen liegt jedoch über dem Bundesdurchschnitt“, erläutert Heiko Müller, der bei der AOK PLUS für die Auswertung der Arbeitsunfähigkeitszahlen
verantwortlich ist.
Mehr als jeder Zweite meldete sich krank
Auf 100 Versicherte in Betrieben in Sachsen kamen 112,3 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer (55,3 Prozent) meldete sich seit Januar einmal oder mehrfach krank. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 11,1 Kalendertagen. Die Erkrankungen mit den höchsten Anteilen an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU-Fälle) waren: Atemwege mit einem Anteil von 27,3 Prozent, Muskel/Skelett mit 12,3 Prozent, Verdauung mit 7,6 Prozent und Psyche mit 5,7 Prozent. Bezogen auf die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) und somit die Dauer der jeweiligen Krankschreibung waren die vier wichtigsten Krankheitsarten Muskel/Skelett mit 18,7 Prozent, Atemwege mit 16,4 Prozent, Psyche mit 12,7 Prozent und Verletzungen mit 9,3 Prozent. Der Anteil von AU-Fällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 3,8 Prozent. Diese Langzeiterkrankungen verursachten ein Drittel aller AU-Tage (36,6 Prozent).
Nordsachsen hatte höchsten Krankenstand
Nach Landkreisen aufgeschlüsselt verzeichnet Nordsachsen mit 7,5 Prozent
erneut den höchsten Krankenstand (2023: 7,6 Prozent). In Dresden lag er mit 6,2 Prozent erneut am niedrigsten (2023: 6,4 Prozent). Beschäftigte im sächsischen Gesundheits- und Sozialwesen verzeichneten mit 7,7 Prozent den höchsten Krankenstand, am seltensten waren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen krankgeschrieben (5,6 Prozent).
So hilft die AOK PLUS als Gesundheitslotse
Warum die sächsischen Angestellten auch nach der Pandemie noch so häufig krank sind, verraten die Zahlen nicht. „Gerade in den Betrieben spielen viele Faktoren eine Rolle: Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die die Resilienz fördern, gesündere Mitarbeitende haben. Wir arbeiten eng mit vielen sächsischen Unternehmen zusammen und stärken durch individuell angepasste Maßnahmen das betriebliche Gesundheitsmanagement“, sagt Heiko Kotte, Leiter des Bereichs Gesundheit fördern bei der AOK PLUS und fügt hinzu: „Zugleich ist jeder selbst für die eigene Gesundheit verantwortlich: Viel Bewegung, gesunde Ernährung und kein Nikotin sind wichtige Einflüsse, um viele langfristige und schwere Krankheiten zu vermeiden. Wir stehen unseren Versicherten als Gesundheitslotse in allen Lebenslagen zur Seite und unterstützen beispielsweise mit zwei kostenlosen Gesundheitskursen pro Jahr, Angeboten in den Filialen und den Gesundheitszielen in der App AOK NAVIDA. Zudem belohnen wir eine gesunde Lebensweise mit unserem Bonusprogramm.“
Datenbasis
Der Analyse liegen die Daten von 1.060.678 AOK PLUS-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Sachsen zugrunde. Datenbasis der Auswertungen bilden sämtliche Arbeitsunfähigkeitsfälle, die der AOK von Januar bis Juni 2024 gemeldet wurden. Im Zusammenhang mit Schwangerschaften und Kinderkrankengeldfällen auftretende Fehlzeiten wurden dabei nicht berücksichtigt.
Auch Thüringen verzeichnet erneut sehr hohen Krankenstand
19.08.2024
AOK PLUS veröffentlicht Gesundheitsbericht zum ersten Halbjahr 2024
Atemwegserkrankungen wie Sommergrippe, RSV-Virus und Co., aber auch Muskel- und Skeletterkrankungen zeigen deutliche Auswirkungen auf den Krankenstand in Thüringen: Die Erwerbstätigen meldeten sich im ersten Halbjahr 2024 weiterhin sehr häufig krank. Wie im Vorjahr lag der Krankenstand der AOK PLUS-versicherten Beschäftigten in Thüringen bei 7,6 Prozent und damit nicht nur deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 6,6 Prozent: Deutschlandweit verzeichnet Thüringen sogar den zweithöchsten Krankenstand. Aufgrund des Marktanteils der AOK PLUS von mehr als 50 Prozent sind die Zahlen repräsentativ für den Freistaat.
Krankenstand seit Pandemie-Jahren auf sehr hohem Niveau
„Nachdem der Krankenstand in Thüringen 2019 von 6,3 im Vorjahr auf 6,2 Prozent leicht gesunken war, stieg er mit Beginn der Pandemie. Seit dem Rekord-Krankenstand 2022 von 7,9 Prozent haben wir in Thüringen noch nicht wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht: Im letzten Jahr und auch in diesem ersten Halbjahr verzeichnen wir mit 7,6 Prozent weiterhin ein sehr hohes Krankenstandsaufkommen. Das zeigt sich auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern, die ihre ‚alten‘ Werte ebenfalls noch nicht erreicht haben. Thüringen liegt jedoch deutlich über dem Bundesdurchschnitt und deutschlandweit sogar an Platz Zwei“, erläutert Heiko Müller, der bei der AOK PLUS für die Auswertung der Arbeitsunfähigkeitszahlen verantwortlich ist.
Mehr als jeder Zweite meldete sich krank
Auf 100 Versicherte in Betrieben in Thüringen kamen 121,7 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer (57,5 Prozent) meldete sich seit Januar einmal oder mehrfach krank. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 11,3 Kalendertagen. Die Erkrankungen mit den höchsten Anteilen an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU-Fälle) waren: Atemwege mit einem Anteil von 25,9 Prozent, Muskel/Skelett mit 12,9 Prozent, Verdauung mit 8,0 Prozent und Verletzungen mit 5,4 Prozent. Bezogen auf die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) und somit die Dauer der jeweiligen Krankschreibung waren die vier wichtigsten Krankheitsarten Muskel/Skelett mit 18,7 Prozent, Atemwege mit 15,4 Prozent, Psyche mit 11,8 Prozent und Verletzungen mit 8,9 Prozent. Der Anteil von AU-Fällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 4,0 Prozent. Diese Langzeiterkrankungen verursachten ein Drittel aller AU-Tage (37,9 Prozent).
Regionale Unterschiede beim Krankenstand
Nach Landkreisen aufgeschlüsselt verzeichnen Gotha, Hildburghausen, der Kyffhäuserkreis und Sonneberg mit 8,3 Prozent punktgleich die höchsten Krankenstände. In Jena lag er mit 6,5 Prozent am niedrigsten. Beschäftigte im Thüringer Gesundheits- und Sozialwesen verzeichneten mit 8,4 Prozent den höchsten Krankenstand, am seltensten waren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen krankgeschrieben (5,8 Prozent).
So hilft die AOK PLUS als Gesundheitslotse
Warum die Angestellten in Thüringen auch nach der Pandemie noch so häufig krank sind, verraten die Zahlen nicht. „Gerade in den Betrieben spielen viele Faktoren eine Rolle: Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die die Resilienz fördern, gesündere Mitarbeitende haben. Wir arbeiten eng mit vielen Thüringer Unternehmen zusammen und stärken durch individuell angepasste Maßnahmen das betriebliche Gesundheitsmanagement“, sagt Heiko Kotte, Leiter des Bereichs Gesundheit fördern bei der AOK PLUS und fügt hinzu: „Zugleich ist jeder selbst für die eigene Gesundheit verantwortlich: Viel Bewegung, gesunde Ernährung und kein Nikotin sind wichtige Einflüsse, um viele langfristige und schwere Krankheiten zu vermeiden. Wir stehen unseren Versicherten als Gesundheitslotse in allen Lebenslagen zur Seite und unterstützen beispielsweise mit zwei kostenlosen Gesundheitskursen pro Jahr, Angeboten in den Filialen und den Gesundheitszielen in der App AOK NAVIDA. Zudem belohnen wir eine gesunde Lebensweise mit unserem Bonusprogramm.“
Datenbasis
Der Analyse liegen die Daten von 459.686 AOK PLUS-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Thüringen zugrunde. Datenbasis der Auswertungen bilden sämtliche Arbeitsunfähigkeitsfälle, die der AOK von Januar bis Juni 2024 gemeldet wurden. Im Zusammenhang mit Schwangerschaften und Kinderkrankengeldfällen auftretende Fehlzeiten wurden dabei nicht berücksichtigt.
Unterstützung der AOK
Die AOK hat große Erfahrung mit Krankenstands- und Ursachenanalysen in Unternehmen. Altersstufen, Geschlecht, Lohnfortzahlungszeit und Krankengeldbezugszeit werden differenziert dargestellt. Diagnosegruppen ohne Personenbezug, aber sofern möglich nach Abteilungen, geben Aufschluss über die Ursachen der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Dabei wird höchster Wert auf Datenschutz gelegt. Firmenspezifische Daten können mit anderen Durchschnittswerten, etwa aus derselben Branche, verglichen werden. Unsere Fachleute helfen gern weiter.