BGF-Preis AOK PLUS: Die Preisträger

Ein hoher Krankenstand, unzählige Überstunden und Mitarbeitende, die frustriert kündigten: Ina Wasilkowski musste als neue Geschäftsführerin der Greizer Senioren- und Pflegeheim gGmbH 2018 viele Probleme anpacken, um das Thüringer Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen. Mit einem umfassenden Prozess im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) sowie einem Change-Prozess auf Leitungsebene ist das nach Ansicht der Jury gelungen. Besonders wichtig bei so einem umfangreichen BGM- und Change-Projekt ist, dass die Mitarbeitenden direkt in die Umsetzung eingebunden sind. In Greiz wird das nicht nur in den Teammeetings gelebt, wo offen über die Veränderungen gesprochen wird. Es wurden auch sogenannte Ideen-Boxen aufgestellt, über die die Beschäftigten jederzeit und auf Wunsch auch anonym Impulse geben können. 

Zum BGM-Projekt gehört neben klassischen Maßnahmen wie internen Sport- und Präventionsangeboten auch eine externe Ausbildungs- und Werbekampagne. Der Erfolg der Bemühungen kann sich sehen lassen: Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen zwölf neue Pflegeauszubildende begrüßen – so viele wie noch nie. Damit die dringend notwendigen Nachwuchskräfte auch motiviert bleiben und fachlich auf hohem Niveau ausgebildet werden, wurde extra die Stelle einer zentralen Praxisanleiterin geschaffen.
 

„Gesundheit ist unser allerhöchstes Gut“, sagt Dr. Phil. Annett Stark. Die Geschäftsführerin der SBW Vogtlandkreis gGmbH hat Gesundheit zu einem zentralen Thema des Unternehmens gemacht und Arbeitsbedingungen geschaffen, die Beschäftigte motivieren, für ihre Gesundheit selbst Verantwortung zu übernehmen. Das Unternehmen hat dafür vielfältige betriebsinterne Gesundheitsangebote eingerichtet und mit dem hauseigenen Bonussystem Aktivitäten für einen gesunden Lebensstil verknüpft: Bonuspunkte können unter anderem für Sonderurlaubstage, Wellness- und Massagegutscheine oder das Salatbüffet genutzt werden. Damit hat das Unternehmen Anreize geschaffen, die auf die Wertschätzung und Zufriedenheit der Beschäftigten einzahlen. 

Bereits zwei Drittel der Beschäftigten nutzen das Bonussystem – Tendenz steigend. Die aktuellen Mitarbeiterbefragungen zeigen, dass durch die BGF-Maßnahmen die Arbeitszufriedenheit stieg, was sich auch auf den Krankenstand positiv auswirkte: Die Arbeitsunfähigkeitstage sind zurückgegangen. Jurymitglied Prof. Dr. Gabriele Buruck, Professorin für Gesundheit und Prävention an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, lobte: „Diese Einrichtung repräsentiert in ausgezeichneter Weise die Kombination eines Unternehmens, welches an der Unterstützung des Gesundheitsverhaltens der Beschäftigten interessiert ist und dieses stärken möchte und eines gesundheitsökonomisch und wirtschaftlich arbeitenden Unternehmens.“

Das Städtisches Altenpflegeheim unter Leitung von Andrea Märker hat die Jury überzeugt. Ihr erklärtes Ziel ist es, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gern zur Arbeit kommen. Dass das keine Floskel ist, zeit die Leitung seit 2014. Dann begann ein Veränderungsprozess, der die Arbeitsstrukturen im Alltag unter die Lupe nahm.

Das Städtisches Altenpflegeheim zeigte, dass bei Betrieblicher Gesundheitsförderung nicht immer „das große Rad“ gedreht werden muss. Es sind viele kleine Maßnahmen, die die Arbeitszufriedenheit steigern. So entstanden „Patenschaften“ im Team, um sich gegenseitig zu fördern, es gab Schulungen, um neue digitale Prozesse leichter einbinden zu können und auch die Partizipation und Transparenz wurde mithilfe einer Mitarbeiterbefragung verbessert.

Für die Gesundheitsförderung der rund 240 Mitarbeiter stehen zudem ein breit gefächertes Fitnessangebot, Massagen und Obstkörbe zur Verfügung.