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WHO warnt vor neuen Pandemie-Risiken

14.10.2024 2:30 Min. Lesedauer

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor neuen Risiken für Pandemien. „Bei Gesundheitsnotlagen gibt es keine Friedenszeiten“, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus heute auf dem World Health Summit (WHS) in Berlin. Aktuelle Ausbrüche von Mpox, Marburg-Virus und anderen Erregern zeigten, dass es keine Frage sei, „ob die nächste Pandemie kommt, sondern wann“. Die Vorbereitung auf solche Krisen müsse ein Dauerzustand sein, sagte Tedros. In einem heute vorgestellten Bericht vom Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) listen Experten 15 der wichtigsten Treiber für die Gefahr globaler Gesundheitskrisen durch Seuchen auf und betonen die Dringlichkeit der Pandemievorsoge.

Kroatiens Ex-Präsidentin, Kolinda Grabar-Kitarović, erläuterte bei der Vorstellung des Berichts: „Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass eine Pandemie ein Einmal-in-100-Jahren-Ereignis ist.“ Grabar-Kitarović ist Mitglied des GPMB. „Die Pandemievorsorge leidet unter chronischer Unterfinanzierung“, betonte Monique Vledder von der Weltbank. Doch kein Land sei immun gegen Pandemien. GPMB-Mitglied Joy Phumaphi beklagte den langsamen Fortschritt bei den Verhandlungen über einen internationalen Pandemievertrag. „Wir müssen gemeinsam handeln“, forderte die ehemalige Gesundheitsministerin von Botswana. Das GPMB wurde gemeinsam von der WHO und der Weltbank als Reaktion auf die Ebola-Krise 2018 ins Leben gerufen.

Im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung findet erstmals eine WHO-Investitionsrunde statt, bei der sich die Staaten zu zusätzlichen Zahlungen für die Genfer Organisation verpflichten können. Am Sonntag hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in seiner Rede angesichts der Gefahr neuer Pandemien die globale Bedeutung der WHO betont und weitere finanzielle Unterstützung aus Deutschland zugesagt. „Wir brauchen eine bessere Finanzierung der WHO“, sagte Lauterbach. Sie leiste hervorragende Arbeit und verdiene ein klares Budget. Die WHO sei zu wichtig, um jedes Jahr erneut Geld erbetteln zu müssen. Am heutigen Abend will auch Bundeskanzler Olaf Scholz zu den über 3.500 Teilnehmern des Gipfels sprechen. Deutschland hat bereits 50 Millionen Euro zusätzlich für den Pandemiefonds der WHO zugesagt. Der Gipfel findet seit 2009 jährlich in Berlin statt. (at)

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