Kommission für Ausbau gesundheitsförderlicher Quartiere
Die wachsende Zahl alter Menschen in Deutschland macht Experten zufolge eine Neugestaltung und Anpassung von Wohnquartieren nötig. Umweltbelastungen durch schlechte Luft, Lärm und Hitze würden für ältere und chronisch kranke Menschen mit einer Vielzahl von Gesundheitsrisiken einhergehen, heißt es im neunten Altersbericht der Bundesregierung, der heute vom Kabinett beraten wurde. Die damit befasste Kommission fordert daher den „Ausbau gesundheitsförderlicher Quartiere“. Dadurch verbesserten sich Gesundheit, Lebensqualität und die Teilhabe älterer Menschen.
Grünanlagen könnten die Umweltbelastungen in den Städten verringern, schreiben die Autoren weiter. Auch Hitzeschutzpläne und eine menschenfreundliche Verkehrspolitik könnten die gesundheitlichen Belastungen in Ballungsräumen reduzieren.
Die Kommission macht sich zudem für den Aufbau von leicht zugänglichen Treffpunkten und Gesundheitsangeboten für ältere Menschen stark. Es gebe immer mehr Versorgungslücken in der medizinischen und pflegerischen Versorgung, besonders in ländlichen Gebieten. Die Regierung müsse daher einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der allen älteren Menschen eine gute Gesundheits- und Pflegeversorgung garantiere.
Die Experten weisen darauf hin, dass die Teilhabe von alten Menschen stark eingeschränkt sein kann, wenn sie etwa in Armut und in prekären Wohnverhältnissen leben, physisch oder psychisch krank sind oder Gewalt erfahren. „Alle älteren Menschen müssen die gleichen Chancen auf Teilhabe haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Lage“, sagte dazu Bundesseniorenministerin Lisa Paus (Grüne).
Die Wissenschaftler fordern Bund, Länder und Kommunen auf, mehr Maßnahmen zur Unterstützung pflegender Angehöriger zu ergreifen. Gleichzeitig macht der Bericht auf die steigende Zahl der von Altersarmut bedrohten Menschen aufmerksam. Zwar lebe ein Großteil der Senioren finanziell zufriedenstellend, doch würden 17 bis 19 Prozent der über 65-Jährigen als armutsgefährdet eingestuft. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung gelten 16 bis 17 Prozent der Bürger als armutsgefährdet. Der Altersbericht der Bundesregierung wird seit 1993 in jeder Legislaturperiode vorgelegt. Die aktuelle Studie widmet sich vor allem der Lebenssituation und den Teilhabemöglichkeiten Älterer. (at)
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