Apotheker fordern bessere Finanzierung und mehr Schutz
Die Apotheker erwarten von der nächsten Bundesregierung eine bessere Finanzierung und mehr Schutz vor ausländischen Versandhändlern. „Das Apothekensterben muss beendet werden“, sagte der neue Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, der heute bei der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit gewählt wurde. Das Apothekensystem dürfe angesichts einer stark alternden Bevölkerung „nicht auf Kante genäht sein“. Ohne ein erhebliches Gegensteuern einer neuen Regierung drohten erhebliche Probleme in der Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung.
Preis forderte neben einer angemessenen Anhebung des Apothekerhonorars auch den Schutz der inländischen Betriebe vor Onlinehändlern aus dem Ausland. „Die Apotheken brauchen endlich wieder Planungssicherheit.“ Scharfe Kritik übte er an der scheidenden Regierung. Die Schließungen von immer mehr Apotheken seien eine „verheerende Negativbilanz“, erklärte der Pharmazeut. Patienten hätten ein Recht auf Apotheker. Er gehe davon aus, dass der Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, den Betrieb von Apotheken in bestimmten Fällen auch ohne die Präsenz approbierter Apotheker zu erlauben, „nie wieder politisch thematisiert wird“. Die von Lauterbach erarbeitete Apothekenreform war am Widerstand der FDP gescheitert.
Preis war zuvor von der ABDA-Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten gewählt worden. Der 65-Jährige erhielt 59 Prozent der Stimmen, während seine Gegenkandidatin und Amtsvorgängerin, Gabriele Regina Overwiening, 41 Prozent der Stimmen bekam und im Rennen um den Chefposten unterlag. Overwiening hatte bei der ABDA-Präsidiumswahl Mitte Dezember nur 48 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können und war am nötigen Quorum gescheitert. Damit wurde eine neue Wahlrunde nötig.
Preis ist seit 1999 Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein und führt gemeinsam mit seinem Sohn zwei Apotheken in Köln. Seine Amtszeit als ABDA-Präsident läuft bis Ende 2028. Als Stellvertreterin von Preis wählten die ABDA-Mitglieder Ina Lucas. Die 41-Jährige ist Präsidentin der Apothekerkammer Berlin. (at)
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