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Apotheker wollen pharmazeutische Dienstleistungen pushen

21.02.2024 2 Min. Lesedauer

Mit einer neuen Kommunikationsoffensive wollen die Apotheker ihre umstrittenen pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) noch stärker bewerben und bei den Patienten bekannter machen. Die pDL zielten auf die Verbesserung der Therapieerfolge ab, erhöhten damit die Arzneimitteltherapiesicherheit und seien „der Sicherheitsgurt in der Arzneimitteltherapie“, sagte heute die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), Gabriele Regina Overwiening.

Seit Juni 2022 können Apotheken ihren Patienten fünf vergütete pDL anbieten. Dazu gehören die erweiterte Medikationsberatung, Blutdruckmessen sowie Schulungen zum richtigen Inhalieren. Laut Overwiening profitierten von den pDL zum einen die Patienten, da Anwendungsfehler minimiert und so die Therapieziele besser erreicht würden. Zum anderen hätten Krankenkassen einen Nutzen, besonders finanziell. Die Kassen bezahlten für die Arzneimittel ihrer Versicherten ganz unabhängig davon, ob die Patienten sie richtig oder überhaupt anwenden, so Overwiening. Durch die pDL würden zudem Folgeschäden durch arzneimittelbezogene Probleme vermieden. „Wir gehen davon aus, dass in Deutschland rund 250.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen sind“, so Overwiening.

Darüber hinaus nutzt der Abda-Chefin zufolge das neue Angebot auch den Apotheken. Das erweiterte Aufgabenspektrum werte den Beruf auf und steigere so dessen Attraktivität. Derzeit sei jedoch die Gesamtsituation der Apotheken belastend: „Das Honorar der Apotheken stagniert auf dem Niveau von 2004, zeitgleich sinkt die Apothekenzahl immer schneller“, erklärte Overwiening und bekräftigte ihre Forderung nach einer Honorarerhöhung.

Die Kassen sehen die pDL kritisch. „Die pharmazeutische Kompetenz in den Apotheken sollte an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Dort wo sie etwas bewirken kann“, erklärte kürzlich der Vorstandsvorsitzende des BKK Dachverbandes, Franz Knieps. Dazu gehöre etwa die Medikationsanalyse von Patientinnen und Patienten, die mindestens fünf ärztlich verordnete Medikamente einnehmen. (bhu)

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