Update

Patienten akzeptieren längere Wege für höhere Klinik-Qualität

14.03.2025 2 Min. Lesedauer

Für eine bessere Versorgung sind Patientinnen und Patienten bereit, längere Wege in Kauf zu nehmen. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung (BIFG) zur Ende 2024 auf den Weg gebrachten Klinikreform.

1.000 Personen sollten gewichten, wie wichtig ihnen die Entfernung zu einer Klinik in Relation zur Qualität der Versorgung sei. Demnach sind Menschen bereit, über eine Stunde zu einer Klinik zu fahren, wenn dort die Ein-Jahres-Überlebensrate höher ist. Ist der Anfahrtsweg deutlich über zwei bis vier Stunden, nimmt die Bereitschaft spürbar ab.

„Das wohlfahrtbasierte Modell zur Ermittlung von Krankenhausstandorten richtet die Versorgungsplanung erstmals konsequent an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten aus“, erklärte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub die neu entwickelte Methodik, die der Befragung zugrunde liegt. Sie sei „eine Blaupause für eine moderne patientenzentrierte Bestimmung von stationären Standorten“. Mit Blick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen warnte er vor dem eingeschränkten Nutzen von Vergütungssystemen als Steuerungselement. „Der Bundesgesetzgeber kann aber ins Gesetz schreiben, dass Planungsinstrumente genutzt werden müssen, die wirklich Strukturveränderungen durchsetzen.“

Foto von Stefanie Drese
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese drängt auf durchgreifende Reformen bei Gesundheit und Pflege. Die nächste Bundesregierung muss nach Ansicht der SPD-Politikerin schnell handeln.
22.01.2025Thorsten Severin5 Min
Blick auf leere Klinikbetten vor einem Fenster in einem Krankenhauszimmer
Der Umbau der Kliniklandschaft muss sich an der Qualität der Behandlung orientieren. Daten und Fakten dazu liefert der aktuelle Krankenhaus-Report aus dem Wissenschaftlichen Institut der AOK.
22.05.2024Peter Willenborg6 Min

Das BIFG hatte in der Erhebung die Versorgung bei Lungenkrebsoperationen analysiert. Demnach sind für eine optimale Versorgung in Deutschland aus Patientensicht nur 19 der derzeit 142 behandelnden Krankenhäuser erforderlich. Für die Thoraxchirurgie bei Lungenkrebs gibt es seit 2022 eine Mindestmenge, die derzeit 75 Eingriffe pro Klinik verlangt. Dass Patientinnen und Patienten durchaus bereit sind, bei einer anstehenden planbaren Operation längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, hatte auch eine Umfrage des AOK-Bundesverbandes ergeben: Demnach würden nur knapp 14 Prozent der Befragten maximal zehn Kilometer Distanz zum Klinikstandort akzeptieren – der Rest auch mehr.

AOK-Politikchef Kai Senf, warnte davor, die Klinikreform zu verwässern: „Was den grundsätzlichen Kurs der Klinikreform angeht, kann ich nur davor warnen, die Umsetzung zu bremsen oder gar aufzuhalten. Die Modernisierung der Strukturen, die Spezialisierung der Krankenhäuser und die damit verbundene Steigerung der Behandlungsqualität sind jetzt endlich eingeleitet und dringend geboten“, sagte er im Interview. (ts)

Optionale Felder sind gekennzeichnet.

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.