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Bund ordert 15 Millionen Corona-Impfdosen für den Herbst

15.08.2024 3 Min. Lesedauer

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat nach eigenen Angaben 15 Millionen Corona-Auffrischimpfungen für die Infektionssaison im Herbst und Winter bestellt. „Wir werden wieder sehr viele Infektionen haben“, sagte der SPD-Politiker den „Funke“-Medien. Zunächst werde die Mainzer Firma Biontech sechs Millionen Dosen eines an die JN.1-Virusvariante angepassten Impfstoffs liefern. Lauterbach stellte neben den mRNA-Vakzinen zudem einen Protein-Impfstoff in Aussicht. Offen ließ er, ob es im Winter noch einen an eine andere Variante angepassten Impfstoff geben werde.

Corona bleibe vor allem für die Gruppe der Älteren und Risikopatienten eine Bedrohung, sagte Lauterbach. Diese machten ein Viertel der Bevölkerung aus. Für alle in dieser Gruppe empfiehlt der Minister eine Auffrischungsimpfung, mit Ausnahme derjenigen, die in diesem Jahr bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät Menschen ab 60 Jahren und Risikogruppen zu einem jährlichen Corona-Booster im Herbst. Für bereits geimpfte Gesunde unter 60 besteht keine Empfehlung. Anders als bei der Grippe schließt die Stiko Menschen in Berufen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko nicht in ihre Impfempfehlung ein. Die US-Gesundheitsbehörde CDC spricht sich hingegen bei allen, die älter als sechs Monate sind, für eine Auffrischimpfung mit dem angepassten Vakzin aus, unabhängig davon, ob sie bereits eine Impfung erhalten haben oder in den vergangenen  zwölf Monaten infiziert waren.

Seit Beginn der Woche sind in Deutschland die ersten Impfdosen des angepassten Vakzins von Biontech/Pfizer in den Arztpraxen verfügbar. Laut dem Hausärzteverband Hessen stößt die Impfung trotz der aktuellen Covid-Sommerwelle auf wenig Resonanz. Corona „ist ein bisschen aus dem Gedächtnis geraten“, sagte Verbandschef Christian Sommerbrodt dem „Hessischen Rundfunk“. Anders als bei der Grippe solle man sich bei Bedarf nicht erst im Herbst impfen lassen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Hausärzteverband bemängeln, dass auch nach fast vier Jahren immer noch kein Impfstoff in Einzeldosen verfügbar ist, was die Impfungen verkompliziere. 

In der Frage der Pandemie-Aufarbeitung warnte Lauterbach davor, die Situation im Nachhinein zu verharmlosen. „Ich habe die Lage so beschrieben, wie sie sich im Licht der Daten und der Studien gezeigt hat“, sagte der Minister. Nicht alle Entscheidungen hätten sich in der Rückschau als richtig    erwiesen. So seien die Schulschließungen zum Beispiel zu früh und zu lang gewesen. (at)

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