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Frühe Corona-Wellen erfordern frühere Booster-Kampagne

22.07.2024 2:30 Min. Lesedauer

Experten raten in diesem Jahr zu einer frühen Corona-Boosterkampagne. Sie erwarten, dass die Herbst- und Winterwelle früher einsetzen könnte als im Vorjahr. Grund sei, dass auch die Sommerwelle schon ein, zwei Monate früher gestartet sei, sagte der Molekularbiologe Ulrich Elling heute der österreichischen Nachrichtenagentur Apa. Im Vorjahr seien die Zahlen erst im August gestiegen, in diesem Jahr schon im Juni und Juli.

Viele Länder sehen derzeit steigende Infektionszahlen. Befeuert wird dies durch Immunfluchtvarianten wie KP.3 und KP.2. Auch in Deutschland beobachtet das Robert-Koch-Institut (RKI) diesen Trend. Derweil bekräftigte die europäische Arzneimittelagentur Ema ihre Entscheidung, bei den angepassten Corona-Boostern auf die Variante JN.1 zu setzen.

Der frühere Corona-Berater des Weißen Hauses, Ashish Jha, geht davon aus, dass Corona nicht nur im Winter, sondern regelmäßig auch im Sommer die Infektionszahlen hochtreiben wird. Er sieht momentan eine „typische Sommerwelle“. Bei der Tour de France wurde jüngst in bestimmten Bereichen zum Schutz der Fahrer wieder eine Maskenpflicht eingeführt. Auch US-Präsident Joe Biden wurde vergangene Woche positiv getestet. Der 81-Jährige erhielt das antivirale Medikament Paxlovid.

In Europa und den USA dürfte es dieses Jahr verschiedene Corona-Booster geben. Anders als die Ema empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde FDA den Herstellern, sofern technisch machbar, die neuere Variante KP.2 als Basis für die angepassten Vakzine zu nehmen. Die Ema hält dagegen an einem Update auf JN.1 fest. Tierstudien hätten keinen klaren Vorteil für eine Anpassung an den JN.1-Ableger KP.2 gezeigt, erklärte die Ema am Freitag. JN.1 hatte zum Jahreswechsel in weiten Teilen Europas und den USA für eine heftige Winterwelle gesorgt. In Österreich trafen bereits die ersten Dosen mit dem neuen JN.1-Vakzin von Biontech/Pfizer ein. Sie können ab dieser Woche verimpft werden.

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In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) allen Bürgern ab 60 Jahren sowie Risikogruppen wie Vorerkrankten oder Beschäftigten mit erhöhtem Infektionsrisiko eine jährliche Auffrischimpfung „im Herbst“. „Am selben Termin“ könnte auch gegen Influenza geimpft werden, sofern die Indikation vorliege, so die Stiko weiter. Dagegen warnte Elling davor, mit dem Booster bis zur Grippeimpfung zu warten. „Da die Impfung ein paar Wochen braucht, bis sie wirkt, geht sich das meines Erachtens nicht aus, gemeinsam mit der Grippe zu impfen“, so Elling. Die Grippesaison beginne in der Regel deutlich später. (cm)

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