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Deutsche verlieren Vertrauen ins Gesundheitswesen

25.07.2024 3 Min. Lesedauer

Ärztemangel, lange Wartezeiten, Engpässe bei Medikamenten: Das sind Faktoren, die das Vertrauen der Menschen ins deutsche Gesundheitswesen schwinden lassen. Zwar halte die große Mehrheit den Status quo für noch zufriedenstellend, doch sei dieser Anteil der Bevölkerung von 81 Prozent im Jahr 2022 auf inzwischen 67 Prozent geschrumpft, schreibt Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). „Jeder Zweite ist überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit des Systems erodiert“, heißt es in dem Beitrag, für den das Institut für Demoskopie Allensbach Anfang Juli dieses Jahres 1.003 Bürgerinnen und Bürger befragte.

40 Prozent der Befragten gaben dem Bericht zufolge an, sie hätten in den „vergangenen zwei, drei Jahren schlechtere Erfahrungen mit der ärztlichen Versorgung gemacht“ als zuvor. Nur sieben Prozent hätten von besseren Erfahrungen berichtet. 77 Prozent hätten in den vergangenen Jahren persönlich oder bei einem Familienmitglied erlebt, dass lange Wartezeiten auf einen Arzttermin  in Kauf genommen werden mussten, 54 Prozent, dass ein Medikament nicht verfügbar war. 43 Prozent hätten Schwierigkeiten beim Finden eines Arztes erlebt. Vor allem „diese letzte Erfahrung beeinflusst das Vertrauen in das Gesundheitssystem mehr als alles andere“, schreibt Köcher. Hinzu komme auch die Sorge über steigende Krankenkassenbeiträge, mehr Zuzahlungen und reduzierte Leistungen. Das betreffe vor allem die schwächeren sozialen Schichten.

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Allerdings gefährde nichts die Qualität der Versorgung „in vergleichbarem Maße wie die personelle Erosion des Gesundheitswesens“. Das treffe auf Ärzte sowie auf den Pflegebereich zu. Mehr als jeder Dritte habe in der Befragung von Ärztemangel berichtet, weitere 23 Prozent gingen davon für die nächsten Jahre aus. Besonders stark seien ländliche Regionen im Osten Deutschlands betroffen; hier lebe mehr als jeder zweite Befragte in einer Region, in der Ärzte fehlen.

Insgesamt halte die Bevölkerung den Gesundheitssektor für reformbedürftig. Knapp zwei Drittel hielten das sowohl im Gesundheitssystem wie auch im Pflegebereich für nötig. 53 Prozent seien davon überzeugt, dass es einer umfassenden Reform bedarf. Abhilfe versprächen sie sich von Maßnahmen gegen den Personalmangel in der Pflege, eine Entlastung von Ärzten und Pflegepersonal durch weniger Bürokratie und mehr Zulassungen zum Medizinstudium. (ter)

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