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Kliniken: Studie sieht kein Ende des Fachkräftemangels

02.08.2024 3 Min. Lesedauer

Die Krankenhäuser können bis 2035 zwar mit einem Personalzuwachs rechnen, aber dieser dürfte den Fachkräftemangel nicht beheben. Zu diesem Schluss kommt eine heute vorgelegte Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) für die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Danach dürfte die Zahl der Ärzte und Pflegekräfte bis 2035 „leicht“ wachsen. Das Plus werde aber „deutlich geringer ausfallen als in der Vergangenheit“. Zudem bleibe der Trend zur Teilzeit „ein Problem“. Halte dieser an, könne schon dieser Effekt die „Steigerungen bei der Personalzahl wieder zunichtemachen“, so das DKI. DKG-Chef Gerald Gaß forderte, den Kliniken mehr ambulante Behandlungen zu ermöglichen, um den Personalbedarf zu senken.

„Selbst in optimistischen Szenarien werden wir den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen nicht mit immer mehr Personal ausgleichen können, weil es dieses Personal schlicht nicht geben wird“, meinte Gaß. Auch Einwanderung sei „keine alleinige Lösung“. Deutschland habe pro Einwohner so viele Pflegekräfte wie wenige andere Länder, pro Krankenhausfall aber nur relativ wenige. Grund seien die „harten“ und „völlig unverständlichen Grenzen zwischen ambulant und stationär“. Als Folge würden viele Patienten stationär behandelt, „die ambulant am Krankenhaus genauso gut versorgt wären“. Mehr ambulante Behandlungen könnten auch den Personalbedarf senken.

Nach der DKI-Analyse dürfte die Zahl der Krankenhausärzte vom Basisjahr 2020 bis 2035 voraussichtlich um 15.400 (acht Prozent) steigen; die der examinierten Pflegekräfte um 32.100 (sieben Prozent) und die der examinierten Kinderkrankenpflegekräfte um 9.100 (20 Prozent). Entwarnung bedeute dies nicht, betonte das DKI. Bis 2030 werde „die Zahl der altersbedingten Ausstiege sogar die der Berufseinstiege trotz der genannten Zuwächse und einschließlich der Zuwanderung übertreffen“. Erst ab 2030 könnte sich die Lage verbessern. Dies hänge allerdings von mehreren Faktoren ab.

Ein zentraler Faktor sei die Teilzeit-Quote. Sollte sich der Trend zur Teilzeit noch verstärken, könnte die Zahl der Vollzeitkräfte bei Ärzten und Krankenpflegern sogar sinken. Sollten die Quote an Teilzeit- und Vollzeitkräften hingegen konstant auf dem Niveau von 2020 bleiben, „wären die Zuwächse an Vollkräften durchaus beträchtlich“, so das DKI. Ähnlich positive Effekte ergäben sich, wenn die Auszubildendenzahlen moderat stiegen oder Ärzte nicht mit 63 sowie Pflegekräfte mit 62 Jahren in Ruhestand gingen, sondern erst ein, zwei Jahre später. (cm)

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