26,4 Millionen AOK-Versicherte haben jetzt eine ePA
Die elf AOKs melden ePA-Vollzug. Seit Mitte Januar seien für knapp 26,4 Millionen Versicherte elektronische Patientenakten (ePA) angelegt worden, teilte der AOK-Bundesverband heute mit.
Das entspricht mehr als 96 Prozent der AOK-Versicherten und rund 37 Prozent der 74,3 Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland. Die Krankenkassen legen eine leere ePA automatisch für alle Versicherten an, die der Nutzung nicht widersprochen haben. Die Widerspruchsquote bei den AOKs liegt laut Bundesverband „aktuell bei 3,8 Prozent“.
Mit dem Bereitstellen der digitalen Akten habe die AOK-Gemeinschaft „noch vor Ablauf der vorgegebenen Frist den ersten entscheidenden Schritt getan“, sagte Verbandschefin Carola Reimann. Nun gelte es, „Arztpraxen, Krankenhäuser und weitere Leistungserbringer sicher anzuschließen und in der praktischen Anwendung der ePA zu trainieren, damit die Akten der Versicherten rasch mit Inhalt gefüllt und sinnvoll zur Verbesserung der Versorgung genutzt werden.“
Die „ePA für alle“ wird derzeit von der Nationalen Agentur für digitale Medizin (Gematik) regional erprobt. Daran sind rund 300 Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser sowie ausgewählte Versicherte in Nordrhein-Westfalen, im Hamburger Umland und in Bayern beteiligt. Verläuft die Pilotphase erfolgreich, schließt sich die bundesweite Anwendung an. Aktuell geht das Bundesgesundheitsministerium (BMG) von einem Beginn des Rollouts im April aus. Bei der Erprobung geht es auch um zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, nachdem der Chaos-Computer-Club (CCC) Ende Dezember mögliche Sicherheitslücken öffentlich gemacht hatte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zum Pilot-Start am 15. Januar betont, die ePA gehe „nicht ans Netz, wenn das Restrisiko für einen Identifikationsnummer-Hackerangriff besteht“.
Die Digitalakte soll die Zusammenarbeit zwischen behandelnden Ärztinnen und Ärzten fördern und so unnötige Doppeluntersuchungen vermeiden. Die Anwendung startet zunächst mit einer digitalen Medikationsliste. Diese soll in Verknüpfung mit dem E-Rezept unerwünschte Wechselwirkungen von verordneten Arzneimitteln verhindern. Bei einer repräsentativen Befragung im Auftrag der AOK hatten im vergangenen Jahr 77 Prozent der Befragten ihr Interesse daran bekundet, über ihre ePA ihre Gesundheitsdaten, Arztbriefe oder Laborbefunde einzusehen. (toro)
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