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Report: Trend zu pflanzlicher Ernährung nimmt zu – immer mehr Flexitarier

13.10.2023 3 Min. Lesedauer

Die Menschen in Deutschland greifen zunehmend bewusst zu pflanzlichen Lebensmitteln. Das zeigt der aktuelle Ernährungsreport, den Bundesernährungsminister Cem Özdemir heute in Berlin vorgestellt hat.

Besonders wichtig sei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, dass es auch „gut schmeckt“, gaben 94 Prozent in einer Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag des Bundesernährungsministeriums (BMEL) an. Die Zahl der Flexitarier ist demnach am stärksten angestiegen. Der Anteil derer, die täglich Fleisch oder Wurst essen, sank von 34 Prozent im Jahr 2015 auf aktuell 20 Prozent. Gleichzeitig verdoppelte sich laut Umfrage der Anteil derer, die zu vegetarischen und veganen Alternativen greifen, seit 2020 auf jetzt zehn Prozent. Geschlecht und Alter spielen ebenfalls eine Rolle: Frauen bevorzugen häufiger Obst und Gemüse, Männer eher Fleisch. Jüngere sind demnach offener für Alternativen zu tierischen Lebensmitteln als Ältere.

Der Wunsch nach gesunder, nachhaltiger und regionaler Ernährung als zentrale Ergebnisse des Berichts seien „Rückenwind“ für die Projekte im BMEL, so der Minister. Konkret bedeute dies, die Tierhaltungskennzeichnung auszuweiten sowie die Eiweißpflanzenstrategie auszubauen. „Die Politik steht unter Handlungsdruck“, sagte der Grünen-Politiker mit Blick auf die Lage der Höfe und die Auswirkungen der Klimakrise auf die Ernte. Er appellierte an alle drei Koalitionspartner „sich ranzuhalten“, auch beim Schutz von Kindern vor Werbung für ungesunde Lebensmittel. Der bereits substanziell geänderte Entwurf liege weiterhin in der Ressortabstimmung. Özdemir hofft auf eine schnelle Regelung, denn die hohe Zahl ernährungsbedingter Erkrankungen belasteten das Gesundheitssystem zusätzlich.

Die Ergebnisse des Ernährungsreports untermauerten zudem die Pläne der Bundesregierung für eine Ernährungsstrategie, betonte der Minister. Der Entwurf gehe „in Kürze in die Ressortabstimmung“. Unabhängig von Einkommen, Bildung und Herkunft solle es allen möglich sein, „sich selbstbestimmt gut zu ernähren“. Ein wichtiger Ansatzpunkt sei dabei die Außer-Haus-Verpflegung, die immerhin 16 Millionen Menschen betreffe. Es brauche ein Angebot in Kitas, Mensen, Kantinen und Krankenhäusern, das eine Umstellung zu einem gesunden Ernährungsverhalten erleichtere. Laut Report legen 75 Prozent der Befragten Wert auf Salat, 62 Prozent auf Fleisch und 58 Prozent auf Obst. 39 Prozent finden vegetarische oder vegane Gerichte wichtig. Auch außer Haus seien für die Befragten Geschmack, Herkunft und Preis entscheidend. (imo)

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