Gutverdiener und Kinderlose zufriedener mit ihrer Gesundheit
Der Grad der Zufriedenheit der Menschen in Deutschland mit Einkommen, Arbeit und Gesundheit fällt je nach Lebenssituation sehr unterschiedlich aus. Laut einer heute veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels von 2004 bis 2021 sind Menschen im unteren Einkommensdrittel in allen drei Bereichen unzufriedener als Menschen im oberen Einkommensdrittel. Auch seien Eltern mit ihrer Gesundheit weniger zufrieden als Kinderlose.
Die Befragten konnten ihre Zufriedenheit mit dem jeweiligen Bereich auf einer Skala von null (ganz und gar unzufrieden) bis zehn (ganz und gar zufrieden) angeben. Dabei bewerteten sie die allgemeine Lebenszufriedenheit (7,4) am höchsten, die Bereiche Arbeit (7,2), Gesundheit (6,9) und Einkommen (6,9) etwas niedriger. Die Zufriedenheit mit dem Einkommen legte seit 2004 (5,5) erheblich zu. „Im gleichen Zeitraum sind auch die Reallöhne um etwa zehn Prozent gestiegen“, erläutert Studienautorin Theresa Entringer.
Bei der Zufriedenheit mit dem Einkommen halbierte sich der Abstand zwischen Männern und Frauen von 0,4 auf 0,2 Punkte, dennoch bestehe der Gender Gap weiterhin. Ähnlich groß sei der Abstand bei der Gesundheit zwischen den Geschlechtern. Noch gravierender falle der Unterschied zwischen Menschen mit unterschiedlichen Haushaltseinkommen sowie Menschen mit und ohne Kindern aus: Personen im unteren Einkommensdrittel seien mit einem Abstand von 0,8 Punkten deutlich unzufriedener mit ihrer Gesundheit als Personen im obersten Einkommensdrittel. Studienautor Daniel Graeber empfiehlt, relevante Personengruppen zu entlasten, etwa durch eine verbesserte Kinderbetreuung. (ter)
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