Globale Hitze: UN und WHO warnen vor Gesundheitsfolgen
Angesichts von Rekordtemperaturen in diesem Sommer warnen die Vereinten Nationen vor den Folgen extremer Hitze und fordern die Weltgemeinschaft zum entschiedenen Handeln gegen den Klimawandel auf. „Milliarden von Menschen weltweit sind mit einer extremen Hitze-Epidemie konfrontiert. Sie leiden unter immer tödlicheren Hitzewellen bei Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius“, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres. Extremhitze werde immer mehr zur Normalität und belaste weltweit die Gesundheitssysteme.
In dieser Woche wurden die drei heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO betonte die negativen Folgen für die menschliche Gesundheit. „Extreme Hitze ist die sichtbarste Auswirkung des Klimawandels. Jeder ist davon betroffen“, sagte Maria Neira, WHO-Abteilungsleiterin für Umwelt, Klimawandel und Gesundheit. Übermäßige Hitze verschlimmere Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, psychische Leiden, Asthma und Nierenkrankheiten. Im Extremfall könnten hohe Temperaturen zu einem Hitzschlag mit tödlichen Folgen führen.
Schätzungen zufolge habe es zwischen 2000 und 2019 jedes Jahr weltweit etwa 489.000 hitzebedingte Todesfälle gegeben. Hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle seien jedoch vermeidbar. Als Gegenmaßnahmen müssten die nationalen Gesundheitssysteme auf Hitze vorbereitet, Warnsysteme ausgebaut und die Öffentlichkeit über die Folgen hoher Temperaturen aufgeklärt werden. Nach WHO-Schätzungen könnten allein durch den weltweiten Ausbau von Hitzewarnsystemen in 57 Ländern fast 100.000 Menschenleben pro Jahr gerettet werden.
Für Deutschland hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im vergangenen Jahr einen Hitzeschutzplan auf den Weg gebracht. Dieser umfasst unter anderem eine bessere Kommunikation und Sensibilisierung der Bevölkerungen für Gesundheitsrisiken, aber auch Empfehlungen für den Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Seit 2023 veröffentlicht auch das Robert-Koch-Institut (RKI) während der Sommermonate einen wöchentlichen Bericht zu Todesfällen durch Hitze. Laut RKI-Schätzungen liegt die Zahl der Opfer in diesem Jahr bei 640. Der Effekt der Hitze zeige sich vor allem in Wochen, in denen die bundesweite Wochenmitteltemperatur 20 Grad Celsius überschreite, schreibt das RKI. Dies war in diesem Jahr nur in der letzten Juni-Woche gegeben. In den übrigen Wochen lagen die Temperaturen unterhalb der 20-Grad-Schwelle. (at)
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