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Bündnis setzt sich für mehr Klimaschutz bei Inhalativa ein

14.01.2025 2:30 Min. Lesedauer

Ein breites Aktionsbündnis von Akteuren im Gesundheitswesen wirbt für den Einsatz von klimafreundlichen Inhalationsmitteln. „Wir haben in Deutschland eine vollständig falsche Entwicklung“, sagte der Lungenfacharzt Christian Grah vom Berliner Krankenhaus Havelhöhe. Die Zahl der Verordnungen von Produkten mit klimaschädigenden Dosieraerosolen nehme weiter zu. Pulverinhalationssysteme seien jedoch deutlich klimafreundlicher. Bei rund zehn Millionen Menschen in Deutschland mit Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung COPD sei der Einfluss der Inhalationsmittel auf das Klima nicht unerheblich.

Das Bündnis aus 28 Organisationen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil klimaschädlicher Dosieraerosole bis 2027 deutlich zu reduzieren. „Internationale Beispiele zeigen, dass eine Reduktion des Anteils von Dosieraerosolen möglich ist“, heißt es in einer Erklärung. In Schweden würden weniger als 20 Prozent der Inhalativa als Dosieraerosole verordnet, während in Deutschland der Anteil bei etwa 50 Prozent liege. Der Initiative gehören unter anderem das Aktionsbündnis Patientensicherheit, der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK), die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (Klug), die Deutsche Atemwegsliga, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und das Umweltbundesamt an.  

„Wir wollen dafür sorgen, dass, wenn es zwei Optionen gibt, die klimafreundlichere gezogen wird“, sagte Klug-Geschäftsführer Matthias Albrecht. Es gehe nicht darum, den Patienten „eine Therapie wegzunehmen“, sondern Alternativen zu ermöglichen, die eine gute Gesundheitsversorgung bei maximaler Umweltfreundlichkeit erlaubten. Der Pharmabereich trage wesentlich zum gewaltigen CO2-Fußabdruck des Gesundheitswesens bei. „Da ist noch ein dickes Brett zu bohren.“

„Alternativen wie die umwelt- und klimaverträglichen Pulverinhalatoren verursachen deutlich weniger CO2-Emissionen und haben sich international bewährt“, unterstrich die Vorständin des BKK Dachverbandes, Anne-Kathrin Klemm. Auch der Gesundheitssektor müsse dringend daran arbeiten, seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. (at)

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