Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte
Pflegekräfte in Deutschland sollen künftig mehr Aufgaben übernehmen können. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellte heute nach einem Treffen mit Expertinnen und Experten aus der Pflege Eckpunkte für einen entsprechenden Gesetzentwurf vor.
Der Entwurf für das so genannte Pflegekompetenzgesetz soll dem SPD-Politiker zufolge in der ersten Jahreshälfte 2024 fertig sein. Die vielfältigen Kompetenzen von Pflegefachpersonen würden in Deutschland für die Versorgung noch nicht hinreichend genutzt, heißt es in dem Papier, das G+G vorliegt.
Konkret plant Lauterbach, dass Pflegepersonal künftig etwa Ernährungsberatungen machen oder eigenständig die Wundversorgung von Patienten planen darf. Pflegefachkräfte sollen zudem auch über den Einsatz bestimmter Verbandstoffe, Salben oder Katheter selbst entscheiden dürfen, ohne einen Arzt heranziehen zu müssen. Akademisch ausgebildete Fachkräfte mit Master-Abschluss könnten zudem Gesundheitspraxen oder kleine Kliniken führen und bestimmte Hilfsmittel oder Medikamente selbst verschreiben.
Die Erweiterung des Arbeitsfeldes und mehr Entscheidungshoheit für das Pflegepersonal soll Deutschland auch attraktiver für Fachkräfte aus dem Ausland machen. Lauterbach wies in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ darauf hin, dass in vielen Ländern Pflegende in ihrer Heimat oder anderen europäischen Ländern wesentlich mehr Verantwortung hätten. „Pflege ist ein absolut zukunftssicherer Beruf, er wird zunehmend gut bezahlt und bietet verantwortungsvolle Aufgaben“, sagte Lauterbach. Wenn gut ausgebildete Pflegekräfte künftig mehr medizinische Aufgaben ausüben könnten, würde das auch zur Imageverbesserung des Berufs beitragen.
Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, begrüßte das Vorhaben. „Der Arztvorbehalt ist in vielen Bereichen veraltet. Pflegende brauchen mehr und eigenständige Handlungsspielräume“, sagte die SPD-Politikerin. Dies diene der Versorgungsqualität und der Berufszufriedenheit gleichermaßen. (at)
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