Kliniken mahnen massive Investitionen in Klimaschutz an
Die Kliniken verlangen massive zusätzliche Investitionsmittel für den Klima- und Hitzeschutz. Ein Klimafonds in Höhe von 31 Milliarden Euro bis 2035 müsse den geplanten 50-Milliarden-Transformationsfonds für den Umbau der Krankenhauslandschaft „klug ergänzen“, sagte heute der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Er stützte sich dabei auf ein Gutachten des Institutes for Health Care Business (HCB) im Auftrag der DKG.
Ein Krankenhausbett verbrauche rechnerisch so viel Energie pro Jahr wie zwei Vier-Personen-Haushalte, rechnete Gaß vor. Dies zeige das hohe Einsparpotenzial, wenn Patienten in gut gedämmten Klinikgebäuden mit moderner Technik und verbrauchsarmen Prozessen versorgt werden könnten.
„Wir müssen ganz stark beim Thema Gebäude aktiv werden“, betonte Gaß und verwies auf das ebenfalls am Mittwoch vorgestellte Zweijahres-Gutachten des Expertenrats für Klimafragen, das die unzureichende Emissionsminderung Deutschlands im Gebäudesektor anprangert. HCB-Geschäftsführer Boris Augurzky legte dar, dass allein 23,4 Milliarden für die Sanierung der Gebäudehüllen der Kliniken nötig seien. Dies sei „der größte Brocken bei den Investitionen“, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Die Mittel für den Klimafonds der Kliniken sollen Gaß und Augurzky zufolge auf keinen Fall aus Beiträgen der Versicherten kommen, die bereits den Transformationsfonds zur Hälfte finanzieren sollen. Stattdessen sollten die Rückflüsse aus der CO2-Abgabe dafür verwendet werden. Die Investitionen in den Klimaschutz trügen langfristig zu niedrigeren Betriebskosten bei, führte Gaß aus. Diese Einsparungen kämen der Gesellschaft zugute, weil Beitragszahler und Arbeitgeber entlastet würden.
Gleichzeitig übte der DKG-Chef Kritik an den Ländern wegen der systematischen Unterfinanzierung der Einrichtungen. „Statt ihrer gesetzlichen Pflicht nachzukommen, die Investitionskosten der Kliniken vollständig zu decken, haben die Länder nur rund die Hälfe der tatsächlichen Kosten getragen“, klagte Gaß. Als Ergebnis hätten viele Häuser bereits einen milliardenschweren Investitionsbedarf für Grundsanierung, bevor überhaupt der klimagerechte Umbau beginnen könne. Die Krankenhausreform biete die einmalige Chance, auch die Klimaneutralität der Kliniken voranzubringen. (at)
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