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Lauterbach sichert Hausärzten Ende der Budgetierung zu

09.01.2024 2 Min. Lesedauer

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht auf die niedergelassenen Ärzte zu. „Wir wollen (…) die Hausärzte entbudgetieren, wir wollen entbürokratisieren“, sagte der SPD-Politiker vor einem Spitzengespräch mit Ärztevertretern im ZDF. Noch in diesem Monat werde er ein entsprechendes Gesetz vorlegen.

Lauterbach kündigte zudem Erleichterungen für die Praxen bei den Arzneimittelregressen an. Diese würden „deutlich“ zurückgefahren. Vor dem Treffen am Nachmittag hatten die Ärzte vor einem „Ausbluten der ambulanten Versorgung“ gewarnt und mehr Geld für die Praxen gefordert.

Für eine spürbare Entlastung der Niedergelassenen soll Lauterbach zufolge auch das elektronische Rezept, die elektronische Patientenakte und die telefonische Krankschreibung sorgen. „Dann sind viel weniger Patienten in der Praxis“, betonte der Minister. Der sogenannte Quartalsschein für die Abrechnung mit den Kassen werde abgeschafft und durch eine jährliche Pauschale ersetzt. Auch der Einsatz von mehr Telemedizin werde die Arbeit der Niedergelassenen einfacher gestalten.

Während Lauterbach eine Entbudgetierung bei den Hausärzten in Aussicht stellte, gab er sich bei den Fachärzten zurückhaltend. Dort seien die Einkünfte „sehr unterschiedlich“ und würden meist zwischen 200.000 und 400.000 Euro im Jahr vor Steuern liegen. „Die Ärzte verdienen gut“, betonte Lauterbach. „Es stimmt nicht, dass die Einkünfte niedrig sind.“

Die vom Minister in Aussicht gestellte Entbudgetierung werde allein nicht ausreichen, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Markus Beier, im RBB. Nötig seien auch weniger Bürokratie und mehr Zeit für die Patientenversorgung. Beier warnte davor, dass sich die Lage weiter zuspitzen könne. „Die Situation ist in den meisten Praxen extrem angespannt.“ Etwa 5.000 Hausärztinnen und Hausärzte fehlten zurzeit in Deutschland. Ohne konkrete Maßnahmen drohten längere Wartezeiten. Der Vorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, wiederholte auf X die Forderung nach einer Entbudgetierung bei Haus- und Fachärzten.

Zwischen den Jahren hatten viele niedergelassene Mediziner ihre Praxen aus Protest geschlossen. Der Virchowbund stellte weitere Schließungen in Aussicht, falls das heutige Spitzentreffen nicht das gewünschte Ergebnis zeige. Die Abschaffung der Hausärztebudgets steht im Koalitionsvertrag. Die Budgetierung für Kinder- und Jugendärzte wurde 2023 abgeschafft. (at)

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