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Laienreanimation stärken – Verbände sehen Politik gefragt

19.03.2024 3 Min. Lesedauer

Mit einem „Aktionsplan Wiederbelebung“ wollen der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) und der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) die Laienreanimationsquote in Deutschland steigern und so mehr Menschenleben retten. Der Plan sehe vier Maßnahmen vor, bei deren Umsetzung auch die Politik in Bund und Ländern gefordert sei, erklärten die Verbandschefs von GRC und BVMed heute bei dessen Vorstellung.

Im Zuge des Aktionsplans sollen strukturierte Bildungsangebote zur Wiederbelebung für alle Altersgruppen sowohl an Schulen als auch an Arbeitsplätzen angeboten werden, wozu auch leicht verständliches Infiormationsmaterial zum Thema gehöre. Telefon-Reanimation und Ersthelfer-Systeme sollen weiter ausgebaut werden. Außerdem sollen automatisierte externe Defibrillatoren (AED) an „öffentlich zugänglichen, stark frequentierten Plätzen und Orten mit langer Verweildauer“ besser verfügbar und leichter auffindbar sein. Des Weiteren soll deutschlandweit ein verpflichtendes AED-Register aufgebaut werden.

„Die Vorschläge sind ein sehr konkretes Angebot an die Bundesregierung, dem im Jahr 2021 angekündigten Maßnahmenpaket Wiederbelebung Taten folgen zu lassen“, erklärten GRC-Vorstandsvorsitzender Bernd Böttiger und BVMed-Vorstandsmitglied Marc-Pierre Möll.  „Wir brauchen dafür eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteurinnen und Akteure, die im Kampf gegen den plötzlichen Herztod etwas ausrichten können.“ Neben der Bundesregierung gehörten dazu auch die Bundesländer, denn einige der notwendigen Regelungen im Bildungs- und Bauwesen fielen in ihren gesetzgeberischen Kompetenzbereich.

Bei der Überlebensrate „sind andere Länder deutlich besser als wir", so die Verbandschefs weiter. „Eine sofortige Wiederbelebung durch Laien vor Ort erhöht die Überlebenschancen der Betroffenen maßgeblich.“ Jedes Jahr erleiden den Angaben zufolge mehr als 70.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses. Durchschnittlich neun Minuten nach dem Kollaps erreiche der Rettungsdienst den Gefahrenort. Das sei oftmals zu spät, da es bereits nach drei bis fünf Minuten zu irreversiblen Schäden im Gehirn komme. Nur zehn Prozent der Betroffenen überlebten den Vorfall. Die Laienreanimationsquote liegt hierzulande bei 51 Prozent.

Unterstützt wird der Aktionsplan vom Aktionsbündnis Patientensicherheit, der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe und der Deutschen Herzstiftung. (ts)