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Lauterbach: ePA-Start nur bei voller Sicherheit

09.01.2025 3 Min. Lesedauer

Kurz vor dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) in den Modellregionen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erneut die Sicherheit des Digital-Projektes betont. „Die elektronische Patientenakte wird nicht ans Netz gehen, wenn es auch nur ein Restrisiko für einen großen Hackerangriff geben sollte“, versicherte der SPD-Politiker heute beim Besuch einer Kölner Arztpraxis. Am 15. Januar startet in den drei Testregionen Hamburg, Franken und Nordrhein in rund 250 Praxen, Apotheken und Kliniken die ePA. Darin sollen Arztbriefe, Medikamentenverschreibungen und Labor- sowie andere Untersuchungsdaten gespeichert werden.

Nachdem der Chaos Computer Club (CCC) im Dezember 2024 auf potenzielle Sicherheitslücken hingewiesen hatte, sollen in der Testphase zusätzliche Schutzmaßnahmen entwickelt werden. „Wir kennen die technischen Probleme, die jetzt noch zu lösen sind“, sagte Lauterbach. Es handele sich „um Kleinigkeiten“. Die vom CCC aufgezeigten Probleme seien „alle bereits für die Pilotphase gelöst“. Lauterbach zeigte sich überzeugt, dass die Ärzteschaft die ePA empfehlen werden, wenn sie in den Pilotregionen funktioniere. Der bundesweite Rollout werde noch unter der jetzigen Bundesregierung geschehen, kündigte er an.

Die ehemalige Vorsitzende des Ethikrates, Alena Buyx, drängte auf einen raschen Start. Es sei sinnvoll, das Projekt „jetzt auf die Straße zu bringen“ und, wenn nötig, weitere Sicherungsstrukturen aufzubauen, sagte sie der „Zeit“. Die Akte bringe enorme Vorteile für die Patienten und für die Forschung in Deutschland . Bestehende Sicherheitslücken müssten natürlich geschlossen werden, betonte Buyx.

Ähnlich hatte sich gestern auch der AOK-Bundesverband geäußert. „Es sollte jetzt auch los gehen mit der Pilotphase“, erklärte Vorstandschefin Carola Reimann. Die digitale Akte ermögliche mehr Effizienz, bessere Kommunikation und zielgenauere Informationen für die Ärzte. Wichtig sei es, dass Schwachstellen nun behoben würden. Die momentan diskutierten Sicherheitslücken würden im Kern aber nicht die ePA betreffen, sondern seien „vor allem eine Baustelle bei der Praxissoftware der Ärzteschaft“, erläuterte Reimann.

Einer Umfrage zufolge findet die ePA breite Zustimmung. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Deutschen halten sie für sehr sinnvoll oder eher sinnvoll, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Nur 16 Prozent hielten sie für überhaupt nicht sinnvoll oder eher nicht sinnvoll. (at)

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