Erneut mehr Menschen wegen Depression im Krankenhaus
Depressionen sind erneut die häufigste Diagnose bei stationären Behandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen. Sie machten 2023 ein Viertel aller 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen wegen der Psyche aus. Dabei zeigten sich geschlechtsspezifische Unterschiede, geht aus heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Auch Kinder und Jugendliche seien stark von Depressionserkrankungen betroffen. Insgesamt mussten 2023 laut Destatis rund 261.200 Patienten wegen depressiver Episoden oder wiederkehrender depressiver Störungen in eine Klinik: eine Zunahme um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein dritter Anstieg in Folge.
Gegenüber dem Jahr 2003 hätten die stationären Behandlungen wegen Depressionen um 76,8 Prozent zugenommen. Wegen alkoholbedingter psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen ermittelte Destatis 232.800 Behandlungsfälle, was einem Anteil von 22 Prozent entspreche.
Die wiederkehrende depressive Störung sei die häufigste Diagnose einer Depressionsform mit 160.500 stationär behandelten Fällen. Wegen erstmaliger depressiver Episoden seien 100.800 Menschen stationär versorgt worden. Weiterhin zeigen die Zahlen, dass 2023 Patienten wegen einer Depression mit 39,2 Tagen deutlich länger im Krankenhaus lagen als im Durchschnitt aller Erkrankungen (7,2 Tage). Bei einer erstmaligen depressiven Episode waren es im Schnitt 32,3 Tage und bei psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen 24,5 Tage.
Frauen wurden Destatis zufolge häufiger aufgrund einer Depression stationär behandelt (159.200 Fälle). Danach folgten mit 62.900 Fällen alkoholbedingte psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Bei Männern sei eine psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung durch Alkohol die häufigste Diagnose (169.800 Fälle). Krankenhausbehandlungen aufgrund von Depressionen (102.000 Fälle) folgten danach. Insgesamt würden Männer mit einem Anteil von 52 Prozent häufiger im Krankenhaus behandelt.
Weiteres Ergebnis der Analyse: Bei den Zehn- bis 19-Jährigen waren psychische Erkrankungen die häufigste Ursache für einen stationären Aufenthalt – und mit 33.300 Fälle am häufigsten wegen einer Depression; bei den 20- bis 29-Jährigen waren es rund 41.000 Fälle. In dieser Altersgruppe seien psychische Erkrankungen der zweithäufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt – nach Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.
Laut Deutschland-Barometer Depression litten 2024 insgesamt rund 45 Prozent der Deutschen an einer Depression. (bhu)