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OECD-Studie zeigt Chancen für bessere Versorgung chronisch kranker Patienten

21.02.2025 3 Min. Lesedauer

Die Gesundheitssysteme müssen besser auf die Bedürfnisse der wachsenden Zahl chronisch kranker Patienten eingehen. Das zeigt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD in 19 Ländern. Chronisch kranke Menschen berichteten von „einer besseren körperlichen Gesundheit, einer besseren psychischen Gesundheit und einem besseren Wohlbefinden, wenn sie eine Gesundheitsversorgung erhalten, die auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist“, fasste OECD-Generalsekretär Mathias Cormann die Ergebnisse der Studie zusammen. Die „Patient-Reported Indicator Surveys“ (Paris) wurden entwickelt, um erstmals länderübergreifend Erfahrungen mit dem jeweiligen Gesundheitssystem aus Patientensicht zu erheben. Deutschland war an der Befragung nicht beteiligt. Hier haben laut Statistischem Bundesamt 43,2 Prozent der Menschen chronische Leiden.

Am besten schnitten demnach die Gesundheitsversorgung und Pflege in der Schweiz und in den USA ab. Auch in Australien, Tschechien, Frankreich und Norwegen berichteten die meisten Menschen von positiven Erfahrungen und Ergebnissen. Länder mit unterdurchschnittlichen Werten bei mehr als der Hälfte der Indikatoren sind demnach Griechenland, Island, Portugal, Rumänien und Wales. Befragt wurden 107.000 Patienten ab 45 Jahren sowie 1.800 Hausarztpraxen. 
 
Die Auswertung zeigt, dass gute Arzt-Patienten-Kontakte das Wohlbefinden der Patienten sowie das Vertrauen in das jeweilige Gesundheitssystem stärken. Zwar ergab die „Paris“-Befragung, dass vier von zehn Befragten ihrem Gesundheitssystem nicht trauen. Aber 64 Prozent der Personen, die angaben, dass ihr Hausarzt genügend Zeit mit ihnen verbringt, vertrauen dem Gesundheitssystem. 
 
Dass gerade bei einer chronischen Erkrankung Patienten ein hohes Bedürfnis nach einem vertrauensvollen Austausch haben, bestätigt Bettina Zippel-Schultz, stellvertretende Vorständin der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke (DScK), G+G. Sie regt an, mehr Zeit für Arztgespräche zu gewinnen, indem einfache Fragen vorab geklärt werden, „etwa durch Telemedizin oder Online-Angebote“. Grundsätzlich, so Zippel-Schultz, gewinnen „Lotsenfunktion und Case Management“ an Bedeutung. „Wir arbeiten beispielsweise gerade gemeinsam mit der Uni Würzburg an einem Pilotprojekt, bei dem spezialisierte Ansprechpartner in Praxen Patienten mit Herz-Insuffizienz begleiten, sogenannte HI-Nurses.“ In Deutschland sieht sie vor allem lange Wartezeiten auf Facharzttermine, aber auch die Versorgung im ländlichen Raum als problematisch an. (sg)

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