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Personalzuwachs in Gesundheit und Pflege verringert sich

03.05.2024 3 Min. Lesedauer

Im Gesundheits- und Pflegebereich nimmt zwar die Zahl der Beschäftigten weiterhin zu. Doch die Steigerungsrate ist 2022 gegenüber den Vorjahren zurückgegangen. In zwei Bundesländern ist die Zahl der Beschäftigten sogar gesunken. Das ergibt sich aus Zahlen, die die gemeinsame Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ jetzt veröffentlicht hat.

Die Arbeitsgruppe fasst die auf dem Gebiet der Gesundheitsökonomie verfügbaren Daten der amtlichen Statistik sowie weiterer Datenhalter zusammen und veröffentlicht jährlich Länderergebnisse unter anderem zum Gesundheitspersonal. So waren Ende 2022 rund sechs Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen der Bundesländer tätig. Das sind 36.000 Personen mehr als 2021 oder durchschnittlich 0,6 Prozent mehr. Das ist ein geringeres Plus als in den fünf Jahren zuvor, in denen der jährliche Anstieg im Schnitt bei 1,9 Prozent lag. In Niedersachsen (–0,2 Prozent) und dem Saarland (–0,3 Prozent) sank Ende 2022 sogar die Beschäftigtenzahl.

Bemerkenswert findet Susanne Meise, zuständige Referentin für den Bereich Gesundheitsökonomie der Arbeitsgruppe, die Zunahme an Teilzeit-Stellen im Gesundheitswesen. „Bei den 36.000 zusätzlichen Stellen binnen Jahresfrist, die wir bundesweit verzeichnen, handelt es sich tatsächlich nur um 18.000 Vollzeitäquivalente oder 4,3 Millionen Vollzeit-Beschäftigte am Jahresende 2022“, erklärte sie auf G+G-Anfrage. „Wir stellen fest, dass es eine Langzeitentwicklung hin zu immer mehr Teilzeit-Arbeit im Bereich der Gesundheit gibt.“ Das gelte für stationäre Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie für ambulante Einrichtungen.
 
Etwas häufiger werde noch in den neuen Bundesländern, in Berlin und im Saarland Vollzeit gearbeitet, sagte Meise, die darauf hinwies, dass vor allem Frauen in Gesundheitsberufen tätig seien. „Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels wird es eine Herausforderung sein, hier bessere Voraussetzungen für wieder mehr Vollzeitarbeit zu schaffen.“ Insbesondere in den beschäftigungsstarken ambulanten und (teil-)stationären Einrichtungen sind laut Arbeitsgruppe mehr als 79 Prozent der Beschäftigten weiblich. Hier habe Teilzeitarbeit eine hohe Bedeutung.
 
Regionale Unterschiede bestehen laut Arbeitsgruppe auch in Bezug auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Die Spanne reicht von knapp 62 Beschäftigten je 1.000 Einwohner in Brandenburg bis zu rund 85 Beschäftigten je 1.000 Einwohner in Hamburg. Erst kürzlich hatte der Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege den ineffizienten Einsatz von Personal bemängelt und Strukturreformen gefordert. (sg)

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