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Pflegeberufe drängen auf mehr Kompetenzen

10.05.2024 3 Min. Lesedauer

Vor dem „Tag der Pflegenden“ an diesem Sonntag werden die Rufe nach mehr Kompetenzen für das Pflegefachpersonal lauter. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jens Martin Hoyer, forderte, das geplante Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) als „Chance auch für die Aufwertung der Pflegeberufe“ zu nutzen. Der Deutsche Pflegerat drängte darauf, mehr in die Pflege zu investieren.

Als positiv bewertete Hoyer das Vorhaben der Bundesregierung, „der Pflege mit dem für Sommer geplanten Pflegekompetenzgesetz mehr Verantwortung zu übertragen und die Kompetenzen der Pflegeberufe vollumfänglich zu nutzen“. Jedoch stehe der jetzt vorliegende Referentenentwurf für das GVSG dazu im Widerspruch, da etwa die geplanten Primärversorgungszentren nicht mehr enthalten seien. Dabei könnten diese „bei der Förderung neuer und attraktiver Berufsbilder wie das der Advanced Practice Nurse mit der Vertiefung einer Community Health Nurse eine wesentliche Rolle spielen und zur festen Instanz werden, um Pflegeberufe attraktiver zu machen“. Er hoffe, „dass das GVSG im weiteren parlamentarischen Prozess wieder mit Inhalten“ auch mit Blick auf die Pflege gefüllt werde.
 
Bei der „aktuellen Schacherei um eine bessere Ärztevergütung“ dürften nicht die Menschen vergessen werden, die sich um Kranke und Pflegebedürftige kümmerten, mahnte Hoyer. Sie seien es vor allem, die von innovativen Modellen in den Regionen, die aus dem GVSG gestrichen worden sind, profitieren würden. Als einen Lösungsvorschlag nannte der AOK-Vize die „Etablierung von sektorenunabhängigen Gesundheitsregionen mit dezentralem Gestaltungsspielraum". Dazu hatte die AOK kürzlich ein Positionspapier vorgestellt.
 
Pflegeratspräsidentin Christine Vogler forderte mit Blick auf den „Tag der Pflegenden“, „in die Pflege zu investieren und ihren Wert anzuerkennen“. Damit ließen sich „die Qualität und Effizienz des gesamten Pflege- und Gesundheitssystems“ verbessern und Kosten sparen. Dass mehr Verantwortung ganz im Sinne der Pflege-Beschäftigten ist, hat gerade eine Online-Umfrage unter 6.139 professionell Pflegenden des Berufsverbandes der Pflegeberufe gezeigt. Demnach wünschen sich 68 Prozent der Befragten eine Ausweitung ihrer Kompetenzen, 78 Prozent sind bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Für die 28,8 Prozent derjenigen, die über einen Berufsausstieg nachdenken, ist der Mangel an Kompetenzen und der Möglichkeit, sie auszuüben, ein wichtiger Grund. (sg)

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