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Studie: Pharmabranche in Deutschland wächst dynamisch

06.08.2024 2,5 Min. Lesedauer

Die Pharmabranche gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. So wuchs dieser Wirtschaftszweig laut einer Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das „Handelsblatt“ bei den Investitionssummen, beim Produktionswert und bei der Zahl der Beschäftigten nach der Finanzkrise 2008/09 deutlich stärker als die – am Umsatz gemessen – allerdings zehnmal größere Autoindustrie. „In einigen Bereichen war die Pharmabranche in den vergangenen Jahren viel dynamischer als andere Branchen“, zitiert das „Handelsblatt“ Jasmina Kirchhoff, Projektleiterin für den Pharmastandort Deutschland beim IW. Zudem sei der Sektor stabil durch Corona und andere konjunkturelle Krisen gekommen.

„Wenn es wirtschaftlich schlechter läuft, lässt sich der Kauf eines Autos oder Kühlschranks verschieben, nicht aber auf ein notwendiges Medikament verzichten“, so Kirchhoff.  Rolf Fricker, Pharmaexperte bei der Beratungsfirma Oliver Wyman bezeichnet den Sektor als eine der „wenigen Industrien in Deutschland, die noch funktionieren“. So liegt die Bruttowertschöpfung, also der im Produktionsprozess geschaffene Mehrwert der Branche laut IW-Auswertung mit 210.099 Euro je Beschäftigten deutlich über der des Fahrzeugbaus mit 151.414 Euro je Mitarbeitenden. Auch die Zahl der Beschäftigten wächst demnach in der Pharmabranche schneller als in der Autoindustrie. Im Vergleich zu 2010 arbeiteten 2023 mit knapp 133.000 Menschen knapp 30 Prozent mehr bei den Arzneimittelherstellern. Im Autosektor nahm diese Zahl um rund elf Prozent auf 796.000 Menschen zu. Auch seien die Investitionen in Sachanlagen seit 2010 auf 2,5 Milliarden Euro 2022 fast verdoppelt worden. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung hätten 2022 mit 9,4 Milliarden Euro rund 16 Prozent des Branchenumsatzes erreicht. Und seit 2023 seien sieben Milliarden Euro an Investitionen angekündigt worden.

Die Ampelregierung zielt auf eine Stärkung des Pharmastandortes Deutschland, etwa mit dem Medizinforschungsgesetz (MFG). Damit werde „die Erforschung und Herstellung neuer Arzneimittel und Medizinprodukte“ in Deutschland gefördert, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, nachdem das Kabinett den Weg dafür im März freigemacht hatte. (ter)