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Überleben ungewiss: Notfallrettung versagt in vielen Regionen

17.07.2024 2 Min. Lesedauer

Die Überlebenschancen von Menschen, die wegen eines Herz-Kreislauf-Stillstands reanimiert werden müssen, sind einer Erhebung zufolge regional sehr unterschiedlich. Von mindestens 55.000 Reanimierten jährlich überleben laut einem Bericht des SWR nur etwa 7.400 Menschen. Orientiere man sich jedoch an den Überlebensaussichten in den erfolgreichsten deutschen Rettungsdienstbereichen, könnten bis zu 10.000 Menschen gerettet werden, so Berechnungen des SWR Data Lab. Die Ursache von eher schlechten Überlebenschancen seien oft „komplexe strukturelle Missstände in der Notfallversorgung“. Helfen könne es, wenn Strukturen, Prozesse und die Finanzierung an bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet würden.

Zu häufig komme der Rettungsdienst bei einem Herzstillstand zu spät beim Patienten an, heißt es weiter. Nur etwa 24 Rettungsdienstbereiche schafften es, 80 Prozent der Reanimationsfälle innerhalb von acht Minuten vor Ort professionell zu versorgen und damit den Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften zu folgen. Mehr als 130 Rettungsdienstbereiche erreichten dieses Ziel nicht. Über acht Millionen Menschen lebten in einer Region, in der Betroffene nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand deutlich seltener lebend ein Krankenhaus erreichen, als das statistisch erwartet werde. Dies hätten dem SWR Data Lab vorliegende Auswertungen der Barmer ergeben.

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05.08.20241 Min

Zudem nutzten mindestens ein Fünftel der deutschen Rettungsdienstbereiche derzeit keine strukturierten oder standardisierten Notruf-Abfragen (SSNA) in Leitstellen. Dies könne dazu führen, dass notwendige Reanimationsmaßnahmen nicht sofort eingeleitet würden. Auch habe nur gut die Hälfte aller Versorgungsregionen ein Qualitätsmanagementsystem in der Leitstelle. Und nur zwei Drittel hätten auf Anfrage die konkrete Anzahl der Telefonreanimationen in der Leitstelle angegeben. Ein Drittel habe keine Angaben gemacht. Auch habe weniger als die Hälfte aller deutschen Rettungsdienstbereiche First-Responder-Apps für freiwillige Retter im Umfeld des Notfallortes in Betrieb. Zudem wiesen Datensätze oft große Lücken auf.

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) teilte unterdessen mit, dass es mit dem Fachverband Leitstellen bei der Verschränkung der Notrufnummern 112 und 116117 enger zusammenarbeiten wolle. „Zur Umsetzung des Vorhabens hat das ZI inzwischen beim Gemeinsamen Bundesausschuss einen Förderantrag an den Innovationsfonds gestellt." (ter)

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