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RKI: Krankheitslast ist seit Corona deutlich erhöht

11.10.2024 3 Min. Lesedauer

Die Krankheitslast durch Atemwegsinfekte hat sich seit Corona „deutlich erhöht“. Dies sei nicht nur in Deutschland zu beobachten, auch Daten aus anderen europäischen Ländern deuteten dies an, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem jüngsten „Epidemiologischen Bulletin“. Zudem hätten die Pandemie und die parallele Zirkulation von Influenza, RSV und Corona die „Dynamik von Atemwegserkrankungen“ nachhaltig verändert. Dabei zeige Corona noch kein klares saisonales Muster. Eine Normalisierung scheint vorerst nicht in Sicht: Auch aktuell beobachtet das RKI wieder hohe Infektzahlen. Demnach leiden 7,3 Millionen Menschen an einem Atemwegsinfekt. Bestimmend sind Rhinoviren und Corona. Grippe und RSV spielen noch keine große Rolle.

Das RKI warnt davor, die Folgen für Gesundheitswesen und Wirtschaft zu unterschätzen. Akute Atemwegserkrankungen seien „weltweit eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit“, so das Institut. Sie „belasten das Gesundheitssystem durch häufig resultierende Arbeitsunfähigkeiten und hohe wirtschaftliche Kosten“. Für die Studie verglichen die RKI-Wissenschaftler Daten von Klinikpatienten mit schweren Atemwegsinfekten aus vorpandemischen und pandemischen Jahren mit der Infektsaison 2023/24, der ersten Saison nach Ende der gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite. Insbesondere Kleinkinder und Ältere waren demnach zuletzt von schweren Verläufen betroffen, aber auch in fast allen anderen Altersgruppen hätten die Zahlen über dem Vorpandemie-Niveau gelegen, so das RKI.
 
Mit Sorge beobachten auch die Krankenkassen Rekordzahlen bei den Krankmeldungen. Der Krankenstand dürfte in diesem Jahr sogar „den historischen Höchststand“ von 2023 noch übertreffen, heißt es im „Fehlzeiten-Report 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Demnach fehlten Beschäftigte bereits bis August so häufig wegen Krankheit wie im gesamten Jahr 2023. Haupttreiber seien weiter Atemwegsinfekte, so der Report.
 
Einige Kliniken greifen angesichts der Infektwelle wieder zu Schutzmaßnahmen. „Unser Personal der Lungenstation trägt im Patientenkontakt wieder Maske“, schrieb der Darmstädter Pneumologe Cihan Çelik auf X. „Mitarbeitende und Patienten schützen wir so vor Ansteckung in der Klinik.“ Dies verringere auch Personalausfälle. Auch mit Instrumenten der betrieblichen Gesundheitsförderung ließen sich hohe Fehlzeiten senken, so das WIdO. Mitarbeiter mit einer hohen Bindung an den Arbeitgeber wechselten nicht nur seltener den Job, sie fehlten auch seltener wegen Krankheit. (cm)

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