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HPV: Nur 50 Prozent der Mädchen umfänglich geschützt

27.11.2024 2 Min. Lesedauer

Nur die Hälfte der Mädchen bis 14 Jahre in Deutschland sind vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Das zeigen Abrechnungsdaten, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) heute veröffentlicht hat.

Die Impfquoten hätten in den vergangenen beiden Jahren nach Corona bei den Mädchen nicht weiter zugenommen, sagte ZI-Chef Dominik von Stillfried. Deutschland liege deutlich unter der Zielmarke des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung, bis 2030 bei Mädchen eine HPV-Impfquote von 90 Prozent zu erreichen.

Von den Jungen gleichen Alters sind laut ZI 30,6 Prozent vollständig gegen HPV geimpft; 62,4 Prozent der Mädchen und 42,2 Prozent der Jungen haben mindestens eine Impfung erhalten. „Nach wie vor gehören Humane Papillomviren zu den Erregern, die in der breiten Bevölkerung eher unbekannt sind. Leider sind daher noch immer viel zu wenige Mädchen und Jungen gegen dieses Virus geimpft. Und dies, obwohl die HPV-Impfung einen wichtigen Schutz vor späteren Krebserkrankungen nach entsprechenden Infektionen bietet“, führte von Stillfried aus.

HPV-Viren werden sexuell übertragen. Infektionen mit dem Virus können sich später zu Gebärmutterhalskrebs, aber auch zu Karzinomen an Vagina, Vulva, Penis, Anus und im Mund-Rachen-Bereich entwickeln. In Deutschland erkranken laut Krebsregisterdaten jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und ca. 1.600 Männer an Krebsarten, die durch HPV-Infektionen bedingt sind. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt zwei HPV-Impfungen bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren.

Laut „Früherkennungsmonitor 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) starben im Jahr 2020 in Deutschland 1.546 Frauen an Gebärmutterhals. Eine Prävention durch HPV-Impfungen könnte sich in den nächsten Jahrzehnten auszahlen und die Rate der Neuerkrankungen bei Gebärmutterhalskrebs reduzieren, schreibt das Institut. Es verweist auf eine Studie aus Schweden, wonach sich bei geimpften Frauen das Risiko für Zervixkarzinome zwischen 2006 und 2017 um 88 Prozent verringert habe. (at)

Foto: Auf einer Petrischale liegen zwei Spritzen mit der Aufschrift HPV.
Obwohl die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) wirksam vor Gebärmutterhalskrebs, Krebs im Mund- und Rachenraum und im Genitalbereich schützt und von der Ständigen Impfkommission empfohlen wird, ist die Impfquote vergleichsweise gering. G+G hat mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum gesprochen, ob ein freiwilliges Impfangebot an Schulen dies…
01.02.2024Tina Stähler5 Min

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