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Trotz Update Nachbesserungen beim Klinik-Atlas gefordert

27.05.2024 2 Min. Lesedauer

Auch nach einer Aktualisierung stößt das vor einer Woche gestartete Klinik-Transparenzregister des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) noch auf Kritik. Krankenhäuser und Verbände bemängeln unkorrekte Angaben und sehen Patientinnen und Patienten gefährdet. Das neue Angebot soll laut BMG Orientierung im „Krankenhaus-Dschungel“ geben. Doch beanstandet wird beispielsweise im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, dass die von den Kliniken gemeldeten Fehler nicht von einzelnen Problemen zeugten, sondern von einer „systematischen Fehlkonzeption“, zitiert die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ den Präsidenten der NRW-Krankenhausgesellschaft, Ingo Morell.

„Der Bundes-Klinik-Atlas hat ein erstes Update erhalten. Dabei wurden Hinweise aus der Praxis aufgegriffen, die dabei helfen, das lernende System stetig zu optimieren“, heißt es auf dessen Internetseite. Für Nutzer seien mögliche Behandlungen nun „einfacher zugänglich“ und die Notfallstufen sowie die Fachabteilungen präzisiert. Das BMG hatte zuvor „Anlaufschwierigkeiten“ eingeräumt und versprochen, mit dem Update am vergangenen Freitagnachmittag die meisten Probleme zu beheben. Aber das stellt nicht alle zufrieden. So forderte etwa die Deutsche Diabetes Gesellschaft heute „rasche Nachbesserungen“. In seiner bestehenden Struktur sei das Portal für Menschen mit Diabetes „nutzlos und sogar irreführend“. Die Volkskrankheit sei kaum abgebildet für die rund drei Millionen Menschen, die jährlich mit dieser Stoffwechselerkrankung stationäre Versorgung benötigten. Erkrankte erhielten nur „unzureichend Informationen über die bundesweite diabetologische Klinikexpertise“.

Auch der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK) sieht den beabsichtigten Zweck als verfehlt an. „Anders als suggeriert wird, gibt es weder umfassende noch faire oder vergleichbare Informationen über den Versorgungsumfang und die Versorgungsqualität in deutschen Krankenhäusern“, moniert BDPK-Hauptgeschäftsführer Thomas Bublitz. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft rät Betroffenen, weiterhin auf bewährte Angebote zurückzugreifen. Eine Möglichkeit bietet hier der AOK-Gesundheitsnavigator. Dieser enthält neben Angaben zu Fallzahlen, Zertifikaten und zur Erfüllung von Mindestmengen beispielsweise auch Informationen zur Behandlungsqualität für insgesamt 13 Operationen und Eingriffe von der Blinddarmentfernung bis zur Hüftgelenks-Implantation. (imo)