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Fast jede fünfte Frau muss sich bei Regelschmerzen krankmelden

26.09.2024 2 Min. Lesedauer

Zwei Drittel der Frauen zwischen 14 und 50 Jahren leiden während ihrer Periode unter Schmerzen. Ein knappes Drittel greift zur Linderung auf Schmerzmittel zurück. 18 Prozent der Betroffenen haben sich innerhalb der letzten zwölf Monate krankgemeldet. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes ergeben. Zudem bestehen teils erhebliche Wissenslücken: Dass Endometriose eine der möglichen Ursachen sein könnte, wussten nur wenige. „Die Umfrage zeigt, dass es viel Unwissenheit und Unverständnis in der Gesellschaft beim Thema Menstruationsschmerzen gibt“, sagte die Vorstandsvorsitzende Carola Reimann anlässlich des Tags der Endometriose am kommenden Sonntag. Die AOK hat deshalb eine bundesweite Kampagne unter dem Motto „Starke Regelschmerzen sind nicht normal“ ins Leben gerufen.

Bei einer Endometriose siedelt sich gebärmutterschleimhautartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutter an. Symptome sind neben starken Menstruationsbeschwerden, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Unterleibsschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen, aber auch Magen-Darm-Beschwerden und Erschöpfung. Eine unbehandelte Endometriose kann zur Unfruchtbarkeit führen.

20 Prozent der Befragten konnten ohne Antwortvorgaben eine Endometriose als mögliche Ursache nennen. 71 Prozent aller Befragten wussten jedoch überhaupt nicht, woher starke Regelschmerzen bei Frauen rühren können. Das galt für fast neun von zehn Männern (89 Prozent), aber auch für mehr als die Hälfte der Frauen (54 Prozent). „Dass mehr als jeder dritte der befragten Männer und Frauen denkt, dass Menstruierende da einfach durch müssen und 28 Prozent der Frauen selbst starke Schmerzen für normal halten, zeigt, dass dieses Thema in der Öffentlichkeit viel stärker adressiert werden muss“, unterstrich Reimann.

Über den eher geringen Kenntnisstand sind sich laut Umfrage gerade junge Frauen bewusst: 46 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sagten, sie fühlten sich nicht gut über Menstruationsschmerzen aufgeklärt. 44 Prozent in dieser Altsgruppe leiden unter den Schmerzen, wissen aber nach eigenen Angaben nicht, wie sie die Situation verbessern können. „Diese Wissenslücken tragen mit dazu bei, dass Betroffene nicht die nötige Hilfe erhalten“, warnte AOK-Vorständin Reimann. Die AOK-Aufklärungskampagne umfasst medizinische Informationen im Web sowie Online-Live-Vorträge mit einer Psychologin.

Zwei Drittel aller befragten Frauen würden es begrüßen, wenn das Thema mehr Aufmerksamkeit bekäme. Vier von zehn Betroffenen, die unter Schmerzen leiden, sagten, sie fühlten sich unwohl dabei, darüber zu sprechen. (rbr)

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