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Digitalisierung bei der Gesundheit sorgt noch für Unsicherheit

01.11.2024 2 Min. Lesedauer

Viele Bürger können mit den geplanten Digitalisierungsmaßnahmen im Gesundheitsbereich noch nicht viel anfangen. Das zeigen Befragungen des Beratungsunternehmens Deloitte zu einzelnen Maßnahmen wie der „Opt-out“-Regelung bei der elektronischen Patientenakte (ePA) oder zum elektronischen Rezept (E-Rezept).

Die Ergebnisse, so die Autoren, zeigten „zum einen geringe Kenntnisstände“ über bereits bestehende Anwendungen und zum anderen „große Anteile unentschlossener“ Bürger. Die Mehrheit (83 Prozent) sehe zwar „grundsätzlich Mehrwerte in der Nutzung von Gesundheitsdaten“, aber nur rund die Hälfte sei bereit, Daten zu teilen.

Das Problem liege dabei „weniger in der Verfügbarkeit digitaler Anwendungen, sondern vor allem in ihrer Akzeptanz“, stellen die Autoren fest. Ihre Empfehlung: „Für eine erfolgreiche Durchdringung der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine optimierte, sektorenübergreifende Kommunikations- und Überzeugungsarbeit notwendig.“

Laut einer Online-Befragung aus dem August 2024 ist die Zustimmung zur ePA etwas gesunken: So wollen nur noch 67 Prozent der 1.000 Befragten auf einen Widerspruch verzichten - 2023 wollten 72 Prozent nicht widersprechen. 33 Prozent wollen wahrscheinlich oder bestimmt von ihrer Opt-out-Option Gebrauch machen. Laut einem Bericht der „Pharmazeutischen Zeitung" haben bislang allerdings erst rund ein Prozent der AOK-Versicherten der Anlegung einer ePA widersprochen. Ähnlich sieht es bei anderen Kassen aus. Seit Sommer informieren die Kassen ihre Versicherten verstärkt über die ePA. Vor wenigen Tagen forderte die neue Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider in „c’t“, die Widerspruchsmöglichkeit zu vereinfachen. Insgesamt befürworten aber laut einer AOK-Umfrage – ebenfalls vom August – fast zwei Drittel (61 Prozent) die Widerspruchslösung.

Das E-Rezept stößt hingegen weitgehend auf Zustimmung: Mehr als 80 Prozent zeigten sich „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“, obwohl noch rund 30 Prozent angaben, Probleme bei der Ausstellung oder Einlösung des E-Rezepts gehabt zu haben. Neben technischen Optimierungspotenzialen empfehlen die Autoren hier, noch stärker auf die Möglichkeit für Chroniker aufmerksam zu machen, Wiederholungsrezepte ausstellen zu lassen.

Laut Deloitte sind zudem die Nutzungszahlen von Videosprechstunden nach der Pandemie gesunken und der Bundes-Klinik-Atlas wird noch nicht viel genutzt.  Nur 24 Prozent der Befragten fänden Klinikvergleiche einen „wichtigen“ bis „sehr wichtigen“ Faktor bei der Klinikwahl. (sg)

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