Update

Studie: Unternehmer sind offen für Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflege

13.12.2024 3 Min. Lesedauer

Fehlzeiten vermeiden und Fachkräfte binden – das sind die häufigsten Gründe, warum immer mehr Unternehmen ihren Beschäftigten Lösungen zur Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflegeaufgabe anbieten. Das ergab eine Studie, die das Institut für Arbeit und Technik (IAT) an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen im Auftrag des Servicezentrums des Landesprogramms Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Nordrhein-Westfalen erstellt hat. Tatsächlich zeigen Maßnahmen zur Vereinbarkeit die erhoffte Wirkung.

Für die Studie wurden insgesamt 341 Unternehmen befragt, darunter Arbeitgeber, die bereits am Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf und Pflege teilnehmen. 49,2 Prozent dieser Unternehmen halten Vereinbarkeitslösungen von Beruf und Pflege für „wichtig“, 26,5 Prozent sogar für „sehr wichtig“. Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber (56,7 Prozent) hat bereits einen oder mehrere Pflege-Guides qualifiziert, an die sich betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenden können, 28,7 Prozent planen eine Qualifizierung. Die Qualifizierung wird von der AOK Rheinland/Hamburg und der AOK NordWest angeboten und ist für Arbeitgeber, die sich dem Landesprogramm angeschlossen haben, kostenfrei.
 
Als Lösungen zur Vereinbarkeit werden von 93,7 Prozent der Arbeitgeber Homeoffice oder mobiles Arbeiten angeboten. 91,7 Prozent ermöglichen flexible Arbeitszeiten, und in 74,2 Prozent der vereinbarkeitsfreundlichen Betriebe gibt es Notfallpläne für akute Fälle. Zudem gibt es Möglichkeiten, innerbetrieblich eine andere Stelle zu suchen. In tariflich gebundenen Firmen greifen zusätzlich die tariflichen Regelungen wie Sonderurlaub.
 
Als Effekte der Vereinbarkeitsmaßnahmen nennen die Arbeitgeber: interne Sensibilisierung für das Thema, schnellere Unterstützung von Betroffenen und eine Reduzierung von Fehlzeiten sowie von krisenhaften Notfalllösungen, eine qualitative Verbesserung der Unterstützung durch das Team und eine spürbare positive Außendarstellung des Unternehmens etwa bei der Mitarbeitergewinnung.
 
Immerhin 86,3 Prozent der befragten Unternehmen, die noch keinem Vereinbarkeitsprogramm angehören, sagen, Vereinbarkeitslösungen würden an Bedeutung gewinnen. Eine Mehrheit räumt ein, aktuell werde es in ihren Betrieben eher durch Zufall oder in Notfällen bekannt, wenn Mitarbeitende bereits Beruf und private Pflegeaufgabe vereinbaren müssten. Eine knappe Mehrheit ist nicht sicher, dass dann flexibel auf die Bedürfnisse des Mitarbeiters reagiert werden kann. (sg)

Pflichtfelder sind gekennzeichnet.

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.