Vernetzte Versorgung verbessert Überlebensraten bei Lungenkrebs
Lungenkrebs-Erkrankte haben eine verbesserte Überlebenschance, wenn sie im nationalen Netzwerk Genomische Medizin (NNGM) vernetzt und personalisiert behandelt werden. Das belegt eine vom AOK-Bundesverband geförderte Evaluationsstudie der Universitätsmedizin Greifswald und der Universitätsklinik Köln, die jetzt in der Fachzeitschrift „The Lancet Regional Health – Europe“ veröffentlicht wurde.
Vorteil des bundesweiten Netzwerkes ist demzufolge die Zusammenarbeit spezialisierter Zentren bei der molekularpathologischen Diagnostik und Versorgung von Erkrankten mit Krankenhäusern und onkologischen Praxen. In den NNGM-Zentren werden die Tumorproben der Patientinnen und Patienten mittels hochmoderner molekularer Diagnostik untersucht. Dabei können in einer einzigen Untersuchung alle relevanten Mutationen berücksichtigt werden, so dass den Erkrankten weitere Probenentnahmen und damit verbundene Risiken erspart bleiben. Anschließend beraten Expertinnen und Experten aus dem Bereich Präzisionsmedizin die kooperierenden Kliniken und Arztpraxen auf Basis der Befunde, um die bestmögliche Therapie für den einzelnen Patienten zu erzielen.
„Das Ergebnis unserer Evaluationsstudie zeigt beeindruckend deutlich den Nutzen, den diese vernetzte personalisierte Versorgung für die Patientinnen und Patienten hat“, unterstrich Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) der Universitätsklinik Köln und NNGM-Sprecher. Den Ergebnissen der Untersuchung zufolge erreichten die Betroffenen bei einer Behandlung in dem Netzwerk ein medianes Überleben von 10,5 Monaten. In der Kontrollgruppe mit Patienten, die außerhalb des Netzwerks behandelt wurden, waren es mit 8,7 Monaten signifikant weniger.
Dass Krebserkrankte in zertifizierten Zentren eine bessere Behandlung erfahren, ergab jüngst bereits eine Auswertung von Daten im Rahmen des Innovationsfonds-Projekts „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ (Wizen). Die Sterblichkeitsrate war demnach bei allen acht untersuchten Krebserkrankungen niedriger als bei Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern, die nicht von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert waren. Auch Früherkennung spielt bei Krebs eine wichtige Rolle. Darauf will am kommenden Dienstag der „Tag der Krebsvorsorge“ aufmerksam machen. Denn es gelte: „Je früher Krebs oder Krebsvorstufen entdeckt werden, desto besser sind die Heilungsaussichten“, so DKG-Präsident Michael Ghadimi. (imo)
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