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Vogelgrippe-Mutation: Experten dringen auf mehr Prävention

27.12.2024 2 Min. Lesedauer

Wissenschaftler sehen mir wachsender Sorge auf den Vogelgrippe-Ausbruch in den USA. Genetische Sequenzen von H5N1-Vogelgrippeviren eines schwer erkrankten Menschen zeigten mehrere Mutationen, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Diese könnten die Bindung des Virus an Zellen der oberen Atemwege von Menschen erleichtern.

Die Virologin Angela Rasmussen bezeichnete die Situation als „düster“. „Je mehr Menschen sich infizieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein pandemisches Virus auftritt“, schrieb die Wissenschaftlerin von der University of Saskatchewan in Kanada auf X. Der Bostoner Notfallmediziner Jeremy Faust rät zur saisonalen Grippe-Impfung. Dies verhindere wahrscheinlich keine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus, würde aber einer möglichen Koinfektion von Vogelgrippe und saisonaler Influenza vorbeugen, schrieb Faust auf der Plattform Substack.

Der massive Ausbruch bei Milchkühen, Vögeln und anderen Tieren in den USA hat dort bislang zu 65 bestätigten Fällen von aviärer Influenza bei Menschen geführt – fast alle davon hatten einen milden Verlauf. „Infektionen des Menschen mit Vogelgrippeviren sind nach wie vor selten und sporadisch, und es liegen bislang keine Hinweise auf eine dauerhafte Übertragung von Mensch zu Mensch vor“, schrieb die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC in der vergangenen Woche. Die Stockholmer Organisation schätzt das aktuelle Risiko für die öffentliche Gesundheit in Europa als gering ein.

Foto: Probenröhrchen mit der Aufschrift "H5N1", im Hintergrund ein Huhn.
Immer häufiger infizieren sich Säugetiere mit der Vogelgrippe. Experten warnen, das Virus könne sich über kurz oder lang an den Menschen anpassen. Sie fordern die Schließung von Pelztierfarmen.
10.09.2023Christine Möllhoff4 Min

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sagte zu G+G, die Ständige Impfkommission (Stiko) rate Menschen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln zur saisonale Grippeschutzimpfung. Dies könne eine Doppelinfektion mit aktuell zirkulierenden saisonalen Influenzaviren verhindern und das Risiko für einen Austausch von Gensegmenten reduzieren. Eine Impfempfehlung gegen Vogelgrippe gebe es nicht. Deutschland lagere bislang keinen Impfstoff, erklärte der Sprecher weiter. Die Bundesregierung sei „nur im Falle einer bestehenden oder drohenden bedrohlichen übertragbaren Krankheit“ oder in Fragen des Zivilschutzes ermächtigt, Impfstoffe zentral zu beschaffen. Katastrophenschutz liege im Aufgabenbereich der Länder.

Im Juni sicherte sich die EU 665.000 Dosen Vogelgrippe-Vakzin des Herstellers CSL Seqirus für 15 Mitgliedstaaten. Deutschland beteiligte sich nicht an der Bestellung. Finnland begann im Juli mit der Impfung von Personal in Geflügel- und Pelztierfarmen. (at)

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