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Gesundheit und Pflege bleiben im Wahlkampf weitgehend außen vor

21.02.2025 3 Min. Lesedauer

Bis zuletzt haben im Bundestagswahlkampf 2025 Gesundheit und Pflege eine nur untergeordnete Rolle gespielt. Lediglich in der letzten TV-Debatte nahmen am Donnerstagabend die beiden Themen etwas mehr Raum ein als in den vorherigen Diskussionsrunden der Kanzlerkandidaten und Spitzenpolitiker. Sozialverbände kritisierten das Fehlen sozialer Themen im Wahlkampf. Diese seien für die Menschen von zentraler Bedeutung. Darauf hatte auch eine Forsa-Umfrage zu Beginn des Wahlkampfs hingewiesen. Demnach stehen Gesundheit und Pflege bei den Menschen in Deutschland an erster Stelle.

In der gestrigen Sondersendung „Schlussrunde“ von ARD und ZDF beharrte FDP-Parteichef Christian Lindner auf dem Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung. „Die Vorstellungen einer Einheitskasse halte ich einfach für falsch.“ Die FDP wolle mehr Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Kassen und Elemente der privaten Versicherung, etwa Altersrückstellungen, in das gesetzliche System einführen. Die SPD erneuerte ihre Forderung nach einer Arzttermingarantie für gesetzlich Versicherte. Es gebe „eine totale Ungleichbehandlung“ zwischen gesetzlich und privat Versicherten, kritisierte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch. Auch die Grünen-Politikerin Annalena Baerbock kritisierte die Trennung als „Zwei-Klassen-System“. Sie sprach sich dafür aus, den privaten und gesetzlichen Versicherungszweig stärker zu integrieren.

Ein Mann sitzt auf der Couch an seinem Tablet und hat Kopfhörer auf. Recht im Bild ist ein Handy zu sehen, auf dem der G+G-Podcast "Kassentreffen" abgespielt wird.
Einig im Ziel, aber manchmal mehr, manchmal weniger uneinig über den Weg: Was daherkommt wie eine hohle Worthülse, umreißt recht treffend, was engagierte Gesundheitspolitikerinnen und -politiker antreibt. Vier von ihnen waren anlässlich der anstehenden Neuwahlen zum Deutschen Bundestag die Premierengäste im „G+G Kassentreffen“.
19.02.2025Ralf Breitgoff5 Min

Zudem warb Miersch für den SPD-Vorschlag, die Kosten für Pflegeheimbewohner auf 1.000 Euro im Monat zu deckeln. Dem widersprach CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. „Am Schluss werden es 2.500 Euro sein“, warnte er. Dobrindt sprach sich für neue Konzepte in der Pflege aus. Die Quartierpflege müsse als dritter Weg neben stationärer und häuslicher Pflege gestärkt werden. Linke-Chef Jan van Aken kritisierte, dass nicht alle Einkommen zur Finanzierung der Pflegeversicherung herangezogen würden. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel forderte ein staatlich finanziertes Gehalt für privat Pflegende. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht monierte Kommerzialisierung und Privatisierung. 
 
VDK-Präsidentin Verena Bentele bemängelte das Fehlen sozialer Themen im Wahlkampf. Für viele Menschen in Deutschland sei es etwa ein Problem, dass sie sehr lange auf einen Facharzttermin warten müssten, sagte sie dem Nachrichtenportal Web.de. Ähnlich äußerte sich der Sozialverband Deutschland (SOVD). Rente, Pflege und Wohnen seien für die Menschen zentrale Wahlkampfthemen, doch diese würden „kaum Beachtung“ finden, sagte SOVD-Chefin Michaela Engelmeier. (at)

08.01.2025AOK-Bundesverband

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